Johanna Zagler ist Mesnerin seit rund 50 Jahren
Wie eine Aufgabe, ein Leben lang erfüllt
Johanna Zagler feierte kürzlich ihren 90. Geburtstag. Rund 50 Jahre ihres Lebens verbrachte sie als Mesnerin in Schiefling im Lavanttal.von Carina Müller
Johanna Zagler erinnert sich noch genau, als sie in den 70er-Jahren vom damaligen Pfarrer angesprochen wurde: „Er fragte mich, ob ich die Mesnerei für 14 Tage übernehmen würde, danach hätte er jemand anderen gefunden. Nach rund 50 Jahren bin ich immer noch im Dienst.“ Die Mesnerei ist für sie eine Aufgabe, die sie erfüllt und die ihr etwas zum Denken gibt: „Wenn ich in all den Jahren zwei Mal gefehlt habe, ist es viel. Ich war jeden Sonntag, bei allen Messen unter der Woche, bei den Begräbnissen und anderen verschiedenen Anlässen immer dabei“, so Zagler. Dabei gehören die Vorbereitung für die Messen, die Dekoration der Kirche, die Betreuung der Ministrant:innen, die Begräbnisvorbereitungen und noch vieles mehr zu ihren umfangreichen Aufgaben. Auch ihre Erlebnisse in den 50 Jahren als Mesnerin sind vielfältig: „Ich habe schon mit den verschiedensten Geistlichen zusammengearbeitet. Acht bis zehn Priester aus den verschiedensten Ländern waren es sicher. Man erlebt viel in 50 Jahren. Jetzt habe ich noch den Pfarrgemeinderat, der mir hilft. Bei Arbeiten in der Sakristei oder beim Vorbeten ist Andreas Weißhaupt eine große Hilfe. Es helfen generell alle zusammen – das ist wirklich schön.“
Am Mittwoch, dem 7. Februar, wurde Johanna Zagler im Rahmen einer hl. Messe gebührend gefeiert. Zagler erinnert sich gerne daran: „Die Pfarre hat so eine schöne Feier für mich organisiert – schöner konnte es gar nicht sein. Es war eine große Überraschung. Pfarrer Martin Edlinger hat mich nur gefragt, ob ich ein bisschen Zeit habe an diesem Tag. Ich habe ja gesagt, aber wusste noch nicht, um was es geht. Keiner hat etwas gesagt. Es war der ganze Pfarrgemeinderat anwesend und alle haben mir in der Kirche gratuliert. Ich war sehr überwältigt. Die Überraschung war so schön, mir sind wirklich die Tränen gekommen.“
Autor:Carina Müller aus Kärnten | Sonntag |
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