Himmelberger Pfarrer geht in Pension
Große Dankesfeier für 50 Jahre "Himmelberger"

Foto: Foto: Benedikt

Der Himmelberger Pfarrer Reinhold Berger (92) erklärt, warum er ganze 50 Jahre lang im Amt bleiben konnte.

„Ich werde bleiben, so lange ich darf, ich werde helfen, so viel ich kann. Die Stunde schlägt, ich weiß nicht wann. Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach, ich folge Jesus Christus nach.“ Mit diesem Gedicht wird sich Pfarrer Reinhold Berger (92) am kommenden Sonntag in der Pfarre Himmelberg von seinen „Schäfchen“ verabschieden. Er ist mit einer „Amtszeit“ von 50 Jah- ren der längstdienende aktive Pfarrer in Kärnten. Die Himmelberger wissen es zu würdigen, dass er ihnen so lange die Treue gehalten hat. Deshalb soll am 13. August nach der Bischofsmesse um 9 Uhr im Kultursaal ein großes Fest gefeiert werden.
Dabei war es dem noch 92-Jährigen (am 23. September wird er 93) nicht in die Wiege gelegt, dereinst das Priester- amt auszuüben. Denn er war zunächst als Telefon-Entstörer tätig, ehe er auf- grund der positiven Erlebnisse bei der Katholischen Jugend in Graz den Ent- schluss fasste, sein künftiges Leben dem Glauben und Jesus Christus zu wid- men. So absolvierte er nach der Matura an der Arbeiter-Mittelschule in Graz sein Theologie-Studium an der Diöze- san-Lehranstalt in Klagenfurt. Damals wurden dort mehr als 50 junge Männer auf ihren Beruf in der Kirche vorberei- tet. Die Priesterweihe Bergers erfolgte 1965. Der begeisterte Bergsteiger und Radfahrer trat seinen ersten kirchli- chen Dienst als Kaplan in Villach-St.Ja- kob an, war daraufhin in Steinfeld-Radlach tätig. Nach einer weiteren Station in Kreuth bei Bad Bleiberg erfolgte der Ruf nach Himmelberg, wo sich Berger gegen zwei Mitbewerber durchsetzte. Am 1. September wird Jacek Artur Wesoly, der- zeit Provisor in St. Josef am Ossiacher See, dem Jubilar nachfolgen. Die Pfarre Außer- teuchen wird künftig von Gabor Köbli, Pro- visor in Gnesau, Sattendorf und Zedlitzdorf, mitbetreut.
Gott und den Menschen dienen
Der scheidende Pfarrer (am 1. September tritt er in den Ruhestand) zieht eine Parallele zwischen seinem ursprünglichen Zivilberuf und seiner priesterlichen Tätigkeit: „Als Telefon-Entstörer musste ich Verbindungen reparieren und aufrechterhalten, um den Menschen Kommunikation zu er- möglichen. Dies waren im Grunde auch we- sentliche Aufgaben in den bisher 58 Jahren meines priesterlichen Lebens.“ Dem Herrn im Himmel und den Menschen auf Erden zu dienen, sei nur durch ein gutes Miteinander, Gottvertrauen und Dialogbereitschaft mit Gott und Mitmenschen möglich.
Auf die Frage, wie es denn möglich sei, dass ein Pfarrer ein und derselben Pfarre un- glaubliche 50 Jahre lang dienen kann, hat Pfarrer Berger, der im Februar zum Kon- sistorialrat ernannt worden ist, eine einfach und überzeugende Antwort: „Es hat mich niemand abberufen!“
R. Benedikt

Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

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