Max Ernst: Stadtturmgalerie Gmünd 2023
„Max Ernst sah, was andere nicht sahen“
Max Ernst (1891-1976), der international wohl bedeutendste deutsche Künstler des 20. Jahrhunderts und Hauptvertreter des Dadaismus und des Surrealismus, kommt nach Gmünd.
von Christine Weeber
„Ich habe Zweifel gehabt, ob es eine Möglichkeit gibt, durch Künstler und Schriftsteller die Welt zu verändern“ (Max Ernst). „Die Lebensgeschichte von Max Ernst zwischen Deutschland, Frankreich und den USA ist atemberaubend, seine Vielfalt, sich künstlerisch auszudrücken, außergewöhnlich“, so Erika Schuster, Geschäftsführerin der Kulturinitiative Gmünd, und Julia Schuster (STRABAG Kunstforum, Wien), die Kuratorinnen der Max Ernst Ausstellung in Gmünd.
Ein bedeutender Künstler am Werk
„Traumhaftes, Unbewusstes, Fantastisches prägen seine visionäre künstlerische Arbeit“, ergänzen die Kuratorinnen.
Max Ernst wurde als drittes Kind mit acht Geschwistern 1891 in Brühl (Rheinland) geboren. Inspiriert von Pablo Picasso, Paul Cézanne, Henri Matisse und Edvard Munch wird er 1913 eingeladen, seine Arbeiten auf zwei Kunstausstellungen zu präsentieren. Max Ernst ist Hauptvertreter des Dadaismus und des Surrealismus. Weltweit gilt er als anerkanntester Künstler seiner Zeit. „Er hat ein außergewöhnlich vielfältiges Werk hinterlassen. Max Ernst sah, was andere nicht sahen“, erläutert Schuster. „In Holzmaserungen, Tapetenmustern oder auf Maueroberflächen entdeckte er verborgene Wesen und imaginäre Landschaften, ließ seiner Fantasie freien Lauf. Er versuchte, dem Wahnsinn der beiden Weltkriege und den Unsicherheiten der Zwischenkriegszeit zu begegnen.“
Dadaismus beschreibt die extreme internationale Kunstrichtung zwischen 1915 und 1924, die mit den Mitteln des Protests und der Ironie die Spießbürgerlichkeit des Lebens und der Kultur ihrer Zeit anzuprangern suchte. Aus ihm entwickelte sich der Surrealismus, eine Kunstrichtung, die von Frankreich ausgehend den Expressionismus ablöste.
Stadtturmgalerie präsentiert Werke
„Kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat sich solch breiter künstlerischer Ausdrucksvielfalt bedient wie mit der Collage, Frottage, Grattage und der Decalcomanie“, so Erika Schuster. Die Stadtturmgalerie zeigt über 80 Lithografien, Radierungen, Collagen und Skulpturen aus sechs Schaffensjahrzehnten. Zu sehen gibt es auch spannende zeitgenössische Auseinandersetzungen mit Ernsts Werk. „Surreales können wir heuer auch in anderen Kunstorten in Gmünd sehen, wie in der Galerie Miklautz“, so Schuster. „Viele dieser Künstler bewegen sich in ihren Arbeiten zwischen realer und irrealer Welt.“
Stadtturmgalerie Gmünd: Hauptplatz 13, GmündÖffnungszeiten: bis 1.Oktober täglich von 10 bis 13 und 14 bis 18 Uhr
Umfangreiches Rahmenprogramm: Vortrags-, Literatur- und Filmmatineen, Kunst- & Kreativprogramm für Schulen/Kindergärten
Kontakt: Kulturinitiative Gmünd
Hauptplatz 20, 9853 Gmünd
04732/2215-24, kultur.gmuend@aon.at
www.künstlerstadt-gmünd.at
Autor:Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag |
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