Jean Egger: Sommerausstellung im MMKK
Ein Kärntner Maler findet sein Künstlerglück

Starker Pinselstrich und stark expressives Malen: Haus hinter Bäumen, 1928, Öl auf Leinwand | Foto: Foto: Reinhard Haider
  • Starker Pinselstrich und stark expressives Malen: Haus hinter Bäumen, 1928, Öl auf Leinwand
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Das Museum Moderner Kunst Kärnten zeigt bis Mitte September eine Werkschau des zu seinen Lebzeiten in seiner Heimat viel zu wenig bekannten Kärntner Künstlers Jean Egger.
von Katja Schöffmann

Dem Menschen tief in die Seele blicken, Landschaften expressiv und farbenfroh zu Papier bringen – das gelang dem 1897 in Hüttenberg geborenen Künstler Jean (Hans) Egger. Fast 30 Jahre nach der letzten großen Retrospektive im Belvedere in Wien zeigt die Ausstellung im Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) über 200 Werke des Künstlers. Es handelt sich um eine Ausstellung des Lentos Kunstmuseum Linz in Kooperation mit dem MMKK.

Von Kärnten hinaus in die weite Welt
Der 1897 in Hüttenberg geborene Künstler wuchs in Klagenfurt auf. Nach seinem Studium der Malerei in München (1918-22) zog es ihn in die Ferne. Aus seiner Zeit in Kärnten, Wien und der Studienzeit in München haben sich Skizzen und Porträts vor allem von Familienangehörigen und Landschaftsdarstellungen erhalten. In Paris (1925-32) bekommt Egger große künstlerische Aufmerksamkeit und wird zu einem gefragten Porträtmaler der Pariser Gesellschaft. Hier lebt er auch am „Hotspot“ des Surrealismus.

Endlich zurück in der Heimat
Mit seiner Lebenspartnerin Signe Wallin kehrt Egger 1929 nach vielen Jahren im Ausland nach Kärnten zurück. Die Serie St. Martin am Silberberg mit Ansichten der Kirche malte Egger von der Veranda des Schulhauses aus. Die Gemälde zeigen Experimente mit Lichtstimmung und Blickwinkel. Gegenständliche Details lässt Egger mehr und mehr zugunsten eines optischen Gesamteindruckes zurück. Die Kirche von St. Martin interpretiert Egger immer wieder neu und anders.

Mensch und Landschaft im Fokus
Neben Landschaftsbildern legte Egger seinen künstlerischen Schwerpunkt auf Figürliches. Gelb, Hellorange und Rosa gehören zu Eggers bevorzugten Farben in Landschafts- und Porträtmalerei. Mallorca ist aufgrund eines Lungenleidens Jean Eggers letzte Station von 1932-34. Hier widmet er sich intensiv der Landschaftsdarstellung. In den letzten Gemälden kündigt sich die Malerei der Nachkriegsjahre an. In Österreich blieb er Zeit seines Lebens weitestgehend unbemerkt. Mit nur 37 Jahren starb er in seiner Heimat in Klagenfurt. Zur Ausstellung ist ein begleitender Katalog mit zahlreichen Abbildungen von Eggers Werken sowie mit Textbeiträgen von Matthias Boeckl, Cornelia Cabuk, Brigitte Reutner-Doneus, Hemma Schmutz und MMKK-Direktorin und Kuratorin Christine Wetzlinger-Grundnig erschienen.

Jean Egger im Museum Moderner Kunst Kärnten
Museum Moderner Kunst Kärnten
Burggasse 8, Klagenfurt
Aktuelle Ausstellung:
bis 17. SeptemberDienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Donnerstag von 10 bis 20 Uhr
feiertags 10 bis 18 Uhr
Barrierefreier Zugang!
Kontakt: 050/536 34112

office.museum@ktn.gv.at
https://mmkk.ktn.gv.at

Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

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