Michaela Christiane Wiegele
Auf der Suche nach dem geistigen Licht
Die Gailtaler Künstlerin Michaela Christiane Wiegele bestach letztes Jahr mit ihrer Ausstellung „Friedenstaube“ in Nötsch durch seelischen Tiefgang – ein Bezug zur Landesausstellung 2020.
von Christine Weeber
„Der Weg in die Malerei wurde durch den wiedergefundenen Blick, den ich bereits in die Welt mitbrachte und von meiner Kindheit an kannte, eingeleitet“, sagt Michaela Christiane Wiegele, Künstlerin in Nötsch und in Wien ansässig, anlässlich ihrer Präsentation „Friedenstaube“ im Ausstellungsraum Hermine Wiegele in Nötsch, ein Bezug zur Landesausstellung CARINTHIja 2020, „100 Jahre Kärntner Volksabstimmung, ein Land in Zeitreisen und Perspektiven“.
Wiegele absolvierte das Kolleg für Grafik-Design in Wien, danach die Uni für Angewandte Kunst. Sie gestaltete zudem die Kreuzes Installation 2019 im Dom zu Klagenfurt. „Die Malerei ist mein Leben, meine zentrale Fragestellung. Ich liebe sie.“
Die Künstlerin lebt im Elternhaus Wiegele, in dem sich seit knapp hundert Jahren eine Bäckerei befindet, das Haus, welches ihr Großvater Alfred und der bekannte Großonkel, der Maler Franz Wiegele, erwarben. Sie wuchs sehr nah mit den Werken des Nötscher Kreises auf, die sie immer wieder inspirierten – v. a. das Werk von Franz Wiegele und Anton Mahringer.
„Die Malerei ist für mich auch eine Frage des Sehens. So wie der Friede das geistige Licht spiegelt, ist meine Malerei die Fragestellung, die Suche danach und der Ausdruck davon. Mein Landschaftsbegriff ist vielschichtig“, erläutert sie. „Das Licht hinter den Erscheinungen interessiert mich, das Unaussprechliche. Mein Blick ist kontemplativ wahrnehmend.“ Ihre Bilder seien „gleichsam fließend wie die Natur selbst“. Friede? Der Friede als göttlicher Geisteszustand sei bereits „unter uns und in uns, sofern wir dieses Licht in uns wahrnehmen können“. Wiegeles Malerei möchte diesem großen Licht folgen, ihm auf der Spur sein und zum Ausdruck bringen. Ihre Ausstellung „Friedenstaube“ war ihr Bezug zur Landesausstellung 2020.
Bezüglich der Gegenwart findet die Künstlerin die Berieselung seitens der Massenmedien als sehr bedenklich. Diese Schnelllebigkeit und Beliebigkeit der Informations- und Bilderfluten widersprechen der „Notwendigkeit einer Veränderung im Sinne einer Rückbesinnung“.
Vorbilder? Wiegele schätzt viele Künstler wie Jan Vermeer, Paul Klee, Mark Rothko und viele mehr, dazu auch die mittelalterliche Malerei. „Die Frage nach den großen Sinneszusammenhängen des Lebens müssen neu gestellt werden. Kunst kann uns rückverbinden und als geistig-seelisches Wesen begreifen lassen“, sagt sie. Gleichzeitig sucht sie ihren Frieden unter anderem in der Alten Musik bei J. S. Bach und Georg Friedrich Händel als große, geistige Kunst. „Wenn sich durch Hingabe dieses Tor öffnet, wenn wir den Segen des Himmels wieder empfangen können, dann begründen wir ein heilsames Miteinander.“
Ausstellung ab Mai: Erde-Sonnenklang,
Ausstellungsraum Hermine Wiegele
im Geburtshaus vom Franz Wiegele,
Nötsch im Gailtal, Kontakt:
info@michaelachristianewiegele.at,
www.michaelachristianewiegele.at/de/
Autor:Gerald Heschl aus Kärnten | Sonntag |
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