Maßnahmen wegen Coronavirus
Katholische Kirche Kärntens ergreift weitgehende Maßnahmen

Foto: Karl-Heinz Kronawetter

Die Katholische Kirche Kärnten übernimmt die Corona-Vorgaben der Bundesregierung und setzt drastische Maßnahmen.
von Gerald Heschl
Schon bevor die strikten Maßnahmen der Bundesregierung erlassen worden sind, hat die Katholische Kirche Kärntens reagiert. So sind bereits seit einer Woche sämtliche Veranstaltungen unabhängig von der Teilnehmerzahl abgesagt. Überdies verzichtet Bischof Josef Marketz auf alle öffentlichen Auftritte.Taufen und Hochzeiten müssen verschoben werden.

Eucharistiefeiern

Die Gottesdienste finden seit 16. März ohne physische Anwesenheit von Gläubigen statt. „Doch die Kirche hört nicht auf zu beten und Eucharistie zu feiern“, betont Generalvikar Johann Sedlmaier in einem Schreiben an die Kärntner Priester. Diese sind aufgerufen, die Eucharistie weiterhin für die ihnen anvertrauten Gläubigen und für die Welt zu feiern. Viele Pfarren haben bereits am vergangenen Sonntag begonnen, die Messfeiern auf Online-Plattformen wie der diözesanen Internet-Seite oder auf Facebook und Youtube zu veröffentlichen. Die Gläubigen sind eingeladen, diese Messen zu Hause mitzufeiern und sich im Gebet anzuschließen.

Begräbnisse und Krankensalbung

Begräbnisse sollen in nächster Zeit nur im kleinsten Rahmen bzw. außerhalb des Kirchenraumes stattfinden. Seelenmessen und andere liturgische Feiern im Zuge des Begräbnisses sind aber auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Auf Wunsch kann das Sakrament der Krankensalbung gespendet werden.
Um dem Bedürfnis vieler Gläubigen gerecht zu werden, sollen die Kirchen tagsüber geöffnet bleiben. So soll es nach wie vor die Möglichkeit zum persönlichen Gebet geben. „Ist eine Pfarre im Besitz eines Heilig-Haupt-Bildes, so sollte dieses bereits jetzt im Altarraum für Andacht und Gebet aufgestellt werden“, empfiehlt der Generalvikar.
Viele Pfarren haben schon jetzt Telefondienste eingerichtet. Um die Seelsorge zu gewährleisten, sollte dies möglichst flächendeckend geschehen, um mit Gläubigen in Kontakt zu bleiben.
Dagegen sollte der Parteienverkehr in den Pfarrkanzleien auf Telefonate und E-Mails beschränkt werden. Wo es nicht anders geht, sind zumindest die vorgeschriebenen und empfohlenen Hygienemaßnahmen einzuhalten.

Selbst- und Nächstenliebe

„Es ist uns bewusst, dass dies schwerwiegende Maßnahmen sind, die nicht leichtfertig getroffen werden“, so Johann Sedlmaier. „Bei all dem geht es darum, vor allem die Gruppe der alten und kranken Menschen zu schützen, die am stärksten gefährdet ist. Die Maßnahmen sind Ausdruck einer recht verstandenen christlichen Selbst- und Nächstenliebe.“
Abschließend betont Generalvikar Sedlmaier in seinem Schreiben: „Bei aller körperlichen Distanz, die in diesen Tagen nötig ist, ist es zugleich notwendig, im Glauben und im Gebet einander umso näher zu bleiben, sodass einer dem anderen zum Segen werde.“

Infos via Internet

Auch in den kirchlichen Ämtern und Einrichtungen wird es in den nächsten Wochen keinen Parteienverkehr mehr geben. Informationen können telefonisch oder per E-Mail eingeholt werden.
Da es derzeit beinahe täglich zu neuen Maßnahmen bezüglich des Corona-virus kommt, sei auch auf die Homepage der Katholischen Kirche Kärntens hingewiesen, auf der man unter der Adresse www.kath-kirche-kaernten.at/coronavirus aktuelle Informationen erhält.
Dort wird auch die hl. Messe aus der Bischofskapelle täglich um 9 Uhr übertragen. Auch zahlreiche Fernsehsender übertragen nun hl. Messen – wie etwa ORF III. Mehr dazu finden Sie auf den Seiten 20/21.

Autor:

Gerald Heschl aus Kärnten | Sonntag

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