Ring, Stab, Mitra und Brustkreuz
Die Insignien des neuen Bischofs

4Bilder

Mitra, Stab, Brustkreuz und Ring, die so genannten Insignien eines Bischofs, sind immer auch Symbole seines Amtsverständnisses. Die Insignien von Bischof Marketz verweien auf Einfachheit, Bodenständigkeit und das frühe Christentum im Land.
Ring

Zur sichtbaren Ausübung ihres Amtes tragen Bischöfe und auch Äbte, vor allem bei liturgischen Feiern, bestimmte Insignien (lat. für „Zeichen“). Sie bringen dessen Hirten- und Lehramt sowie die kirchliche Stellung zum Ausdruck. Die zentralen bischöflichen Insignien sind Ring, Mitra, Stab und Brustkreuz. Der Ring ist ein Bindungs- und Treuezeichen. Ähnlich wie bei einem Brautpaar wird dem Bischof bei seiner Weihe gesagt: „Trag diesen Ring als Zeichen Deiner Treue. In unverbrüchlicher Treue sollst Du die Braut Christi, die heilige Kirche, vor jedem Schaden bewahren.“ Der Bischofsring ist Zeichen der Verbundenheit des Bischofs mit Jesus Christus, mit seiner Diözese und der Kirche. Der Bischofsring von Bischof Marketz ist ein schlichter Silberring.
Die Mitra

Die Mitra (griechisch für „Kopfband“, „Turban“) ist eine hohe, spitz zulaufende Kopfbedeckung von Bischöfen und Äbten für den liturgischen Gebrauch. Die Mütze mit zwei von der Rückseite fallenden Zierbändern, den sogenannten „Infuln“, wird bei der Bischofsweihe verbunden mit dem Wunsch, dass der Glanz der Heiligkeit den Bischof schmücken möge. Die christliche Mitra hat sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und war bald nur Bischöfen und Äbten vorbehalten.
Die Mitra von Bischof Marketz wurde von den Schulschwestern in Maribor hergestellt. Die Schwesterngemeinschaft, die auch in St. Peter im Rosental, in Bleiburg und Klagenfurt wirkt, ist 1864 von Graz nach Maribor gekommen und hat bereits auf Wunsch von Bischof Anton Martin Slomšek begonnen, Paramente (Textilien, die im Kirchenraum und in der Liturgie verwendet werden) herzustellen.
Entsprechend dem Wunsch von Bischof Marketz ist auch die Mitra sehr schlicht gehalten. Das Kreuz ist einem auf dem Hemmaberg gefundenen frühchristlichen Kreuz nachempfunden. Es wurde in feinster Handarbeit gefertigt und angebracht. Die Zierbänder, an denen das Bischofswappen angebracht ist, enden mit silbernen Fäden.
Der Bischofsstab

Der Bischofsstab („Pastorale“) ist in der Katholischen Kirche das charakteristischste Zeichen für das Hirtenamt. Er wird dem Bischof überreicht mit den Worten: „Ich übergebe Dir diesen Stab als Zeichen des Hirtenamtes. Trage Sorge für die ganze Herde Christi; denn der Heilige Geist hat Dich zum Bischof bestellt, die Kirche Gottes zu leiten.“ Dem Bischof wird damit aufgetragen, für die Menschen seiner Diözese zu sorgen, so wie Christus sich als guter Hirte hingegeben hat.
Stab und Krümme des Bischofsstabs von Bischof Marketz sind aus heimischem Zirbenholz, welches zu den bedeutendsten Hölzern aus Oberkärnten zählt. Der Übergang zwischen der Krümme und dem eigentlichen Stab, der sogenannte Knauf, wurde aus heimischem Lindenholz gefertigt, welches vor allem in Mittel- und Unterkärnten eines der wertvollsten Hölzer ist. Der Knauf hat zwölf Einkerbungen, die auf die zwölf Apostel hinweisen sollen. Die Verwendung von Linden- und Zirbenholz soll die Verbindung zu den Menschen in Ober- und Unterkärnten symbolisieren. Sieben nach oben in den Knauf einmündende Windungen zieren den Stab. Die Zahl Sieben steht für die Vollkommenheit und Fülle in Gottes Heilsplan. Sie ist die Summe der Zahlen Drei und Vier, die für Vollständigkeit und Ordnung stehen. An sieben Tagen wurde auch die Welt erschaffen (Gen 1,2). Theologisch weiterentwickelt war die Sieben dann auch bedeutsam für die Anzahl der Sakramente und die Gaben des Heiligen Geistes.
Der Schnitzer, Alfred Peitler (63), lebt mit seiner Familie in Mühlbach, das zur Gemeinde Rennweg am Katschberg gehört. Tief verwurzelt im Glauben, engagiert er sich auf vielfältige Weise in Kirche und Gesellschaft.
Das Brustkreuz

Das Brustkreuz („Pektorale“) ist ein Zeichen der Zugehörigkeit zu Christus. Im Brustkreuz wird deutlich, dass sich der Bischof in die besondere Nachfolge Christi begeben hat, die unter dem Zeichen des Kreuzes steht. Entwickelt hat sich das Pektorale aus den ovalen Umhängebildern, wie sie bei den orientalischen Bischöfen auch heute noch üblich sind. Das Brustkreuz von Bischof Marketz hat der Künstler Alfred Peitler, der auch den Bischofsstab gefertigt hat, gemeinsam mit der Goldschmiedin Andrea Kratzwald aus Rennweg gestaltet. Das Brustkreuz wurde, ebenso wie der Bischofsstab, aus Zirbenholz gefertigt und mit Silber verziert. pgk/GHa

Autor:

Gerald Heschl aus Kärnten | Sonntag

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ