Diözese 2019 ausgeglichen
Ausgeglichene Bilanz - trübe Aussichten
Einen ausgeglichenen Rechnungsabschluss legt die Diözese Gurk für das Jahr 2019 vor: Gesamteinnahmen in der Höhe von 38,6 Mio. Euro stehen Ausgaben in derselben Höhe gegenüber. Dies geht aus dem Finanzbericht der Diözese Gurk hervor, den Finanzkammerdirektor Gerhard Salzer und Diözesanökonom Mag. Burkhard Kronawetter nun veröffentlicht haben. Mehr als 70 Prozent der Gesamteinnahmen, nämlich 27,9 Mio. Euro, stammen aus dem Kirchenbeitrag.
Auf der Ausgabenseite nehmen die laufenden Personalaufwendungen für die 225 Priester und 342 LaienmitarbeiterInnen der Diözese, für Priesterpensionen sowie für die Mitfinanzierung der 228 pfarrlichen Angestellten mit 22,6 Mio. Euro rund 59 Prozent des Gesamtbudgets in Anspruch und bilden die größte Ausgabenposition.
Pfarren, diözesane Bildungs- und Sozialeinrichtungen (Caritas) sowie überdiözesane Institutionen, Missions- und Entwicklungshilfeprojekte erhielten im Jahr 2019 Zuschüsse und Unterstützungen im Ausmaß von 2,6 Mio. Euro aus dem Diözesanbudget.
Die baulichen Investitionen der Diözese und Pfarren beliefen sich insgesamt auf 7,7 Mio. Euro, wobei mehr als die Hälfte, nämlich 4,4 Mio. Euro, aus dem Kirchenbeitrag finanziert wurden.
2,3 Mio. Euro wurden von den Pfarren aus Eigenmitteln und Spenden sowie 1,0 Mio. Euro von der Öffentlichen Hand aufgebracht. Im Jahr 2019 wurden rund 350 Restaurierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen an Sakralbauten und pfarrlichen Gebäuden durchgeführt, wie zum Beispiel die Sanierung der Turmfassade der Pfarrkirche Metnitz, die Innenrestaurierung der Pfarrkirche Saak oder die Dachneueindeckung der Pfarrkirche Weißbriach.
Die Bilanz der Diözese Gurk für das Jahr 2019 umfasst Vermögenswerte im Ausmaß von 114,6 Mio. Euro, wobei 33,6 Mio. Euro auf das Sachanlagevermögen, also auf Grundstücke, Gebäude und Forstbesitz, 68,2 Mio. Euro auf das Finanzanlagevermögen und 12,8 Mio. Euro auf das Umlaufvermögen und Forderungen (liquide Mittel) entfallen. Auf der Passivseite der Diözesanbilanz nehmen die Rückstellungen für die Pensionsvorsorge der Priester sowie die Abfertigungsvorsorge für die Angestellten mit 57,6 Mio. Euro die größte Position ein. Aus der Bilanz ist ersichtlich, dass das Anlagevermögen der Diözese praktisch zur Gänze aus Eigenmitteln (allgemeine Reserve von 31,5 Mio. Euro) finanziert ist, während die Finanzanlagen zu einem großen Teil Deckungskapital für die Priesterpensionen darstellen, die von der Diözese selbst – und nicht vom Staat – zu bezahlen sind.
Für das derzeit laufende Jahr 2020 sind wegen der Corona-Krise und den damit verbundenen Konsequenzen wie Kurzarbeit und höhere Arbeitslosigkeit nach derzeitigem Stand in der Diözese Gurk eine Verringerung der Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag von ca. 10 bis 15 Prozent, ein erheblicher Rückgang bei den Liegenschaftserträgen wie z. B. Holzerlöse sowie deutliche Einbußen bei den Kollekten in den Pfarren zu erwarten. Die Höhe der durch die Corona-Krise verursachten finanziellen negativen Auswirkungen kann derzeit noch nicht im Detail beziffert werden. Faktum ist jedoch, dass das laufende und kommende Wirtschaftsjahr für die Diözese eine große Herausforderung darstellt. (pgk)
Autor:Gerald Heschl aus Kärnten | Sonntag |
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