Firmvorbereitung 2022
Den Glauben stärken

Ein Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Neuhaus | Foto: Pfarre Neuhaus
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Die Firmvorbereitungen sind in Kärntens Pfarren im vollen Gange. Jede Pfarre gestaltet diese Vorbereitung ein wenig anders als die nächste. Das Ziel ist jedoch das gleiche – Jugendliche auf das Sakrament der Firmung vorzubereiten. von Carina Müller

Firmung wird aus dem Lateinischen abgeleitet, bedeutet so viel wie Stärkung bzw. Bekräftigung und ist eines der sieben Sakramente in der katholischen Kirche. Nach der Taufe als Kleinkind oder der Erstkommunion im jungen Volksschulalter wird die Firmung von vielen als erste bewusste und reife Entscheidung zum christlichen Leben gesehen. Die Firmvorbereitung soll die Jugendlichen auf dieses Sakrament vorbereiten und sie noch bewusster ins Glaubensleben einführen. Jede Pfarre ist für die Firmvorbereitung ihrer Firmlinge selbst verantwortlich. Deswegen gestaltet sich diese auch immer ein wenig anders.

Ein Herz für soziale Projekte
Die Firmvorbereitung in der Pfarre Viktring-Stein besteht aus drei Komponenten: den theoretische Stunden, der Mitarbeit in der Pfarre und dem Mitmachen bei verschiedenen Projekten – auf diesen liegt auch der Fokus. Gabriela Mock ist mitunter verantwortlich für die Firmvorbereitung in der Pfarre und animiert die Jugendlichen immer wieder aufs Neue zum Umsetzen ihrer verschiedensten Aktionen: „Die Firmlinge können sich von zehn bis zwölf Projekten zwei aussuchen, bei denen sie mithelfen wollen. Die meisten davon haben einen sozialen Hintergrund.“ Dieses Jahr hat die Pfarre schon einiges umsetzen können – vom Keksebacken für Senioren im Dezember, übers Basteln für das Altersheim im Jänner bis hin zum Kerzengestalten für vergessene Gräber. Folglich ist ein weiteres Projekt für den Familienfastensonntag in Planung.

Begleitet durchs ganze Jahr

Die Jugendlichen zum selbstständigen und kreativen Arbeiten zu bewegen, ist dabei immer Ziel: „Wenn die Firmlinge wollen, können sie sich auch selbst ein Projekt überlegen, bei dem sie jemandem etwas Gutes tun. Ein Mädchen hat für die Nikolausaktion im Pfarrkindergarten einmal 75 Lebkuchennikoläuse gebacken. Wenn man diesen Gedanken ein bisschen schärft, dann kommt von den Jugendlichen einiges. Auch die Firmlinge selbst sind immer ganz begeistert von den Projekten“, so Mock.
In der Pfarre Köttmannsdorf werden verschiedenste Themen immer passend zum Jahreskreis ausgearbeitet. So wird zu Weihnachten einerseits gebastelt und andererseits „Weihnachten“ aus biblischer Sicht betrachtet.
In der Karwoche beschäftigen sich die Firmlinge mit dem Thema Ostern. Für Firmbegleiterin Karoline Lesiak ist diese Woche immer sehr intensiv: „Wir haben von Gründonnerstag weg jeden Tag etwas Spezielles geplant – meistens bei den Abendgottesdiensten. Dort bringen sich die Firmlinge immer sehr ein, und wir bekommen ausschließlich positive Rückmeldungen.

Ein voller Veranstaltungsplan
Auch im Sommer wird mit den Jugendlichen gearbeitet: „Es gibt Aktionen im Sommer, für welche wir die Jugendlichen alle wieder zurückholen und verschiedene Aktivitäten in der Pfarre mit ihnen veranstalten. Wir organisieren in der Pfarre ein Sommercamp, bei dem die Jugendlichen drei bis vier Tage im Pfarrhof übernachten und beispielsweise Spiele spielen oder einen Ausflug unternehmen. Bei dem Sommercamp sind auch immer sehr viele Jugendliche mit dabei. Man merkt, dass es ihnen sehr viel Spaß macht.“
Foto-Challange, Radtour oder Wanderung – in Neuhaus werden die Firmlinge von Oktober bis zum ersten Sonntag nach Ostern mit aufregenden Veranstaltungen verschiedenster Art auf die Firmung vorbereitet.
Pfarrgemeinderatsobfrau Gertraud Maurel erzählt: „Wir haben ein Firmbüchlein mit verpflichtenden Veranstaltungen und Veranstaltungen, die zur freien Wahl angeboten werden.“ So besuchten die Firmlinge bereits das Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr Neuhaus und lernten bei diesem Besuch vieles über freiwillige Hilfsorganisationen, im Speziellen über die Feuerwehr und die Rettung.
Auch das Smartphone wurde im Rahmen einer Foto-Challange zu christlichen Themen in die Firmvorbereitung mit eingebaut. Die Firmlinge bekamen die Aufgabe gestellt, das Weihnachtsfest in Bildern festzuhalten, wobei sich herausstellte, dass dieses Fest vor allem als Familienfest gesehen wird. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – so wird am Gründonnerstag der Kreuzweg begangen oder das Dekanat Bleiburg im Rahmen einer Radtour besucht.
Im Dekanat Krappfeld arbeiten die Pfarren Althofen, Guttaring, Kappel und St. Martin am Krappfeld bei der Vorbereitung ihrer Firmlinge fest zusammen.

Pfarrübergreifendes Vorbereiten
Derzeit wird mit den Jugendlichen modern über WhatsApp kommuniziert: „Wir stellen den Firmlingen wöchentlich eine Aufgabe über Whatsapp – z. B. über die Gaben des Heiligen Geistes. Sie schicken uns anschließend die Antworten wieder zurück. Die Firmlinge machen immer sehr aktiv mit. Ab 5. März wollen wir uns jedoch, wenn möglich, wieder persönlich treffen“, so der Kandidat für das Ständige Diakonat, Wolfgang Kahle.
Ein großes soziales Projekt haben die Firmlinge schon verwirklicht, erzählt Kahle: „Die Jugendlichen aus allen Pfarren haben Weihrauch in kleine Säckchen abgefüllt und verkauft. Da ist einiges an Geld hereingekommen, womit ein Sozialprojekt gefördert wird.“ Auch in die Kerzensegnung wurden die Firmlinge mit eingebunden und gestalteten selbst zwei Kerzen, eine symbolisch für einen verstorbene Angehörigen und eine für den Firmpaten oder die Firmpatin.

Autor:

Carina Müller aus Kärnten | Sonntag

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