Ein Jahr Krieg in der Ukraine
„Wir wollen unseren Beitrag leisten“

Für geflüchtete Menschen da: Elena Kölich, Olha Krainer und Oleksandr Sydorenko (v. li.)  | Foto: Foto: Johannes Leitner/Caritas
  • Für geflüchtete Menschen da: Elena Kölich, Olha Krainer und Oleksandr Sydorenko (v. li.)
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Ein Jahr nach Kriegsbeginn geht es der Caritas Kärnten jetzt um Zukunftsperspektiven für die Geflüchteten. Die Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine verursachen weiterhin Zerstörungen und lassen Millionen von Menschen ohne Strom, Heizung und Wasser zurück. Laut OHCR (Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte) gibt es seit Kriegsbeginn an die 20.000 zivile Opfer im Land, darunter tausende Tote und Verletzte .

Unfassbare Tragödien

Die tatsächlichen Zahlen sind wahrscheinlich noch viel höher. Caritasdirektor Ernst Sandriesser ist tief betroffen: „Wir hören jeden Tag, welch´ unfassbare Tragödien sich ereignen. Die humanitäre Katastrophe ist Realität. Der Krieg muss aufhören. Aber den notleidenden und hilflosen Menschen hilft es nichts, wenn wir über militärische Themen diskutieren, sondern ihnen hilft nur, wenn wir unser Herz öffnen und ihnen mit unserer Hilfsbereitschaft beistehen.“ Mit diesen Worten bittet Sandriesser, der sich für Empathie sowie Hilfsbereitschaft in Kärnten dankbar zeigt, die Bevölkerung weiterhin um Spenden – auch, um geflüchtete Menschen in Kärnten mit Gutscheinen & Co weiterhin unterstützen zu können. Seit Kriegsbeginn hilft auch die ukrainische Community mit Olha Krainer und Oleksandr Sydorenko mit ihren Hunderten Helfer*innen Flüchtlingen, wo und wie sie nur kann – etwa mit Sachspendensammlungen, bei der Quartierssuche, beim Siedeln und Bezug, bei Behördenwegen, beim Deutschlernen und bei vielem mehr.

Caritas-Integrationsplattform

Die Caritas hat sie bei der Gründung des Vereines „Humanitäre Hilfe für die Ukraine aus Österreich“ und mit der Bereitstellung von Büro-Infrastruktur ebenso unterstützt wie mit der Sortierung der Sachspenden und logistischer Hilfe bei ihren Sammelaktionen in der Messehalle 2. Außerdem hat sie dem Verein in der Bahnstraße 25 ein Sachspendenlager ermöglicht. Wichtige medizinische Geräte konnten so gemeinsam von Kärnten in die Ukraine gebracht werden. Obmannstellvertreterin Krainer und Sydorenko sind jetzt im Zuge der sogenannten Caritas-Integrationsplattform auch Mitarbeiter der Caritas. Sie begleiten Kriegs- und Konventionsflüchtlinge sowie subsidiär schutzberechtigte Menschen bei der Integration; dolmetschen; helfen bei Behörden(wegen); bei der Wohnungssuche und -vermittlung; in Fragen psychosozialer Gesundheit; bei Integrationsangeboten und stehen auf dem Weg zur „Selbsterhaltung“ zur Seite.

Caritasdirektor Sandriesser begrüßt dieses neue Projekt des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF), denn: „Wenn Menschen vor Krieg flüchten und in einem neuen Land Fuß fassen wollen, sind drei Kriterien für den Erfolg maßgeblich: die Wohnsituation, der Erwerb der Sprache und eine konsequente Inte-grationsbegleitung, die deren Teilhabe am sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglicht.“ Er weiß, dass geflüchtete Menschen „einen Beitrag leisten, arbeiten und der Gesellschaft aus Dank etwas zurückgeben wollen“. In Richtung Politik fordert der Caritasdirektor Übergangsregelungen in die Selbstständigkeit. Wer arbeite, solle deshalb nicht seine Unterkunft verlieren und das Wenige, das dazuverdient werden dürfe, solle nicht gleich wieder abgezogen werden. „Schaffen wir Regelungen mit Hausverstand und Augenmaß. Damit würde den geflüchteten Menschen nicht nur der Weg in den Job erleichtert, sondern der Arbeitsmarkt bekäme auch dringend gesuchtes Personal“, so Sandriesser.

Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

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