Lehramt für Religion
Unterricht, der Kindern Werte vermittelt
Die Arbeit als Lehrer bzw. als Lehrerin ist für viele junge Erwachsene ein Traumberuf.Das Institut für Religionspädagogik in Klagenfurt bietet Studierenden verschiedene Ausbildungmöglichkeiten zum Religionslehrer bzw. zur Religionslehrerin.
von Carina Müller
Das zweite Semester des Schuljahres steht vor der Türe. Viele Jugendliche bereiten sich jetzt schon auf die bevorstehende Matura im Frühling vor. Gleichzeitig stellen sie sich jedoch die Frage: „Was mache ich danach?“ Einige entscheiden sich dazu, gleich nach Schulabschluss in die Arbeitswelt einzutreten, andere ziehen es vor, ein Studium zu absolvieren. Das Lehramtsstudium ist dabei eine beliebte Wahl. Ob als Lehrer bzw. Lehrerin in der Primarstufe oder der Sekundarstufe – die Möglichkeiten sind vielfältig. Sich als Volksschullehrer einen Schwerpunkt zu legen oder als Lehrer in der Sekundarstufe zwei Unterrichtsfächer unter den vielen auszuwählen, fällt oft nicht leicht. Das Institut für Religionspädagogik Klagenfurt macht es Studierenden möglich, sich als Religionslehrer bzw. -lehrerin ausbilden zu lassen – ein Blick in den Studien- und Unterrichtsalltag zahlt sich aus.
Zwei Ausbildungsmöglichkeiten
Das Institut für Religionspädagogik in Klagenfurt bietet zwei Ausbildungmöglichkeiten an. Angehende Volksschullehrer und -lehrerinnen, die Religion unterrichten möchten, können an der Pädagogischen Hochschule Kärnten das Lehramtsstudium Primarstufe absolvieren und dabei den Schwerpunkt „Religionspädagogik“ wählen. Sie werden somit als Lehrerin bzw. Lehrer für die Primarstufe und als Religionslehrerin bzw. Religionslehrer ausgebildet. Franjo Vidović, Leiter des Instituts, erkärt: „In den Lehrveranstaltungen lernen sie die Grundlagen katholisch-christlichen Glaubens sowie deren kindgerechte Vermittlung kennen. Diese Ausbildung kann zur Gänze in Klagenfurt absolviert werden.“ Die zweite Ausbildungsmöglichkeit, welche das Institut für Religionspädagogik in Klagenfurt als Teil der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum mit Hauptsitz in Graz anbietet, ist jene zum Religionslehrer bzw. zur Religionslehrerin in der Sekundarstufe – dieses Studium dauert mindestens acht Semester. „Das Studium beinhaltet eine umfassende pädagogische und schulpraktische Ausbildung, fachliche und fachdidaktische Disziplinen in Religion bzw. katholischer Theologie sowie ein zweites Unterrichtsfach. Anstelle des zweiten Faches kann auch die Spezialisierung für den Religionsunterricht in der Primarstufe gewählt werden, sodass man dann in allen Schulen von der Volksschule bis zur Matura Religion unterrichten kann“, so Vidović.Seit drei Jahren bietet das Institut in Klagenfurt auch eine berufsbegleitende Variante an: „Hierbei wird ein großer Teil der Lehrveranstaltungen online absolviert, der Rest findet geblockt in Kärnten, Graz oder Eisenstadt statt.“
Chancen nach dem Studium
Martina Furjan unterrichtet seit 2017 als Religionslehrerin in der Primarstufe und hat damit ihren Traumjob gefunden: „Die meisten Kinder kommen mit wenig Wissen in Religion in die Schule. Wenn man ihnen dann etwas erzählt über die Geschichten, die Perikopen in der Bibel, das sind solche Geschichten, da geht den Kindern das Herz auf. Sie schauen dich an, hören zu und sind fasziniert. In Religion hat man auch so viel Möglichkeiten, man kann spielerisch etwas machen oder Theater spielen – alles ist möglich.“ Furjan hat sofort in den Beruf einsteigen können: „Eine Kollegin ist in Pension gegangen, und ich habe sofort ihre Stelle für eine halbe Lehrverpflichtung bekommen. Momentan gibt es generell extrem viel Vertretungsstunden. Es gibt einfach einen Mangel an Religionslehrern. Die Pensionswelle ist jetzt tatsächlich da.“ Institutsleiter Franjo Vidović kann dies nur bestätigen: „Absolventinnen und Absolventen dieser Studien werden dringend gesucht, es gibt in Kärnten – und auch in anderen Bundesländern – derzeit und auch in den nächsten Jahren einen hohen Bedarf an Religionslehrern und -lehrerinnen."
Studienalltag am Institut
Anna Weyrer studiert Lehramt für die Primarstufe an der PH Kärnten und entschied sich für den Schwerpunkt „Religionspädagogik“. Sie begründet dies so: „Religion zu unterrichten ist wirklich schön. Man vermittelt den Kindern einerseits wichtige Werte, und es ist andererseits ein Fach, wo den Kindern der Stress genommen wird. In Religion steht das Kind einmal im Mittelpunkt und nicht die Leistung – das gefällt mir an dem Fach so gut, und deswegen habe ich mich für diesen Schwerpunkt entschieden.“ Das Beste an dem Schwerpunkt ist für sie die Praxisnähe: „Es wird von Anfang an darauf geachtet, dass der Lehrstoff praxisnah vermittelt wird. Auch im Theorieteil wird auf die Praxis eingegangen. Das bereitet gut auf das Unterrichten vor“, so Weyrer. Auch die familiäre Umgebung in dem kleinen Institut sieht sie als großen Vorteil: „Die Lehrenden kennen eigentlich alle Studierenden. Ich finde es schön, dass man beim Namen gekannt wird und die Lehrenden schon ziemlich gut kennt.“ Auf die Frage, ob sie den Schwerpunkt weiterempfehlen würde, antwortet sie: „Doch, ja! Der Religionsunterricht versucht den Kindern zu zeigen, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, zusammenhalten und auch aufeinander Acht geben sollten. Auch zahlt sich der Schwerpunkt aus, weil wir doch ein zusätzliches Fach haben – ein zweites Standbein eigentlich.“
INFORMATION
Das Institut für Religionspädagogik Klagenfurt ist zuständig für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Religionslehrern und -lehrerinnen in Kärnten. Interessierte können sich ab ersten März für einen Ausbildungsweg ihrer Wahl anmelden. Weitere Informationen: pph-augustinum.at; E-Mail: irpk@pph-augustinum.at oder johannes.thonhauser@pph-augustinum.at
Autor:Carina Müller aus Kärnten | Sonntag |
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