"Jahr der Familie" 2021-2022
Sommer, Sonne, Ferienzeit

Foto: S.Hofschlaeger@pixelio.de

Ein außergewöhnliches Schuljahr liegt hinter uns. Und nun? Gedanken zu den begonnenen Ferien von Diözesan-Jugendseelsorger Jakob Mokoru.

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Nach wahrlich nicht einfachen Monaten der COVID-19-Pandemie haben wir uns jetzt wohl alle ein bisschen „mehr“ verdient. Mehr Freizeit, mehr Freiheit, mehr Erlebnisse, mehr „die Seele baumeln lassen“, mehr soziale Kontakte, mehr Berührungen, mehr … einfach „mehr“.
Auch wenn derzeit viele wirklich nichts mehr davon hören oder lesen wollen (oder können), bleibt die Tatsache: Gerade Kinder und Jugendliche gehören zu den von der Pandemie besonders belasteten Bevölkerungsgruppen. Es gibt hier einige wirklich besorgniserregende Studien (etwa von der Medizinischen Universität Wien), die eindrücklich vor Augen führen, wie sehr junge Menschen von den Einschränkungen betroffen waren und sind. Dies schlägt sich auch z. B. in einem deutlichen Anstieg psychischer Probleme wie Depressionen, Schlaf- und Angststörungen nieder.

Endlich durchatmen

Umso wichtiger ist es, dass es nun einen Sommer zum Durchatmen gibt. Ein Sommer, in dem uns die Pandemiesituation auch wieder dieses gewisse „Mehr“ erlaubt. Dazu gehören etwa Sommercamps und sonstige Ferienwochen mit und ohne Übernachtung. Diese sind für Kinder und Jugendliche eine gute Möglichkeit, andere junge Menschen kennenzulernen oder wiederzusehen und neue Erfahrungen zu machen. Gleichzeitig bieten solche Camps Eltern Entlastung, für die die neunwöchigen Sommerferien – so schön diese für die SchülerInnen auch sein mögen – oftmals schwer zu organisieren sind. Glücklicherweise gibt es ein reichhaltiges Angebot an Ferienwochen – auch im kommerziellen Sektor –, die auch leistbar sind. Dennoch kann der Sommer für Familien mit mehreren Kindern, die vielleicht auch noch mehrere Wochen überbrücken müssen, zur finanziellen Belastung werden.
Eine gute Alternative stellen hier kirchliche Angebote dar. In vielen Pfarren Kärntens gibt es gute und preiswerte (weil häufig von großem ehrenamtlichen Engagement getragene) Ferientage oder -wochen mit oder ohne Übernachtung.

KiKi-Days und Fürstenhütte

Seit letztem Jahr unterstützt die jungeKirche Kärnten – also Katholische Jungschar und Jugend Kärnten gemeinsam mit anderen Abteilungen wie dem Katholischen Familienwerk, der Diözesansportgemeinschaft und der Kinderzeitschrift Regenbogen – Pfarren in der Durchführung von KiKi-Days (KirchenKinder-Tage). Ziel ist es, durch diese Unterstützung ein örtliches Sommer-Angebot für Kinder und Jugendliche zu ermöglichen. Das Programm reicht dabei von Spieletagen bis hin zum Bauen und Ausprobieren von „Seifenkisten“-Autos.
Gerade bei heißen Temperaturen bieten dabei auch Wasserspiele Abkühlung. Abkühlung findet man auch auf den Almen und in den Bergen. Ein bekanntes Ziel ist die Fürstenhütte auf der Flattnitz, die seit 55 Jahren von der Katholischen Jugend verwaltet wird. Hier haben schon Tausende Kinder und Jugendliche Tage der Erholung, der Gemeinschaft, der Freiheit und des Durchatmens erlebt. Dabei helfen auch die Abgeschiedenheit der Hütte und der fehlende Mobiltelefonempfang. Auch den begleitenden Erwachsenen tut dieser quasi erzwungene Verzicht auf digitale Kommunikation ganz gut: Auf der Fürstenhütte kommt niemand in Versuchung, „mal eben schnell“ die Büro-Mails oder das Insta-Profil zu checken.
Wenn man erschöpft ist, sucht nicht nur der Körper Erholung, auch die Seele gilt es durchatmen zu lassen. Ein Angebot in diese Richtung bietet die Katholische Jugend auch in diesem Jahr wieder mit „Taizé in Kärnten“ in Eberndorf/Dobrla vas. Gegen Ferien-ende, in der Zeit vom 30. August bis 5. September, kann man hier wieder eine Woche lang oder auch tageweise leben, singen, beten und Gemeinschaft erleben – fast genau wie bei den internationalen Sommertreffen in Taizé/Frankreich.
Zu hoffen ist, dass der heurige Sommer nicht so wie 2020 nur eine Atempause in der Pandemie war, sondern dass die Öffnungen und Lockerungen diesmal von Dauer sein können. Wie dem auch sei: Nutzen wir diese Zeit zum Aufatmen und Frei-Sein!

Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

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