Selbstbewusstsein aufbauen
Girlspower – Frauen sind stark

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Die Katholische Frauenbewegung bietet am 21. und 22. Juli einen zweitägigen Workshop an. „Girlspower“ bietet jungen Frauen und Mädchen eine Möglichkeit, ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Durch das Erlernen verschiedener Techniken bewältigen die Teilnehmerinnen Ängste und üben ein Abwehr-Know-how ein.

Background ist das eigene Leben
Carmen Petutschnig, „Drehungentrainerin“ und Leiterin der Veranstaltung, ist Mutter von drei Töchtern und seit 28 Jahren verheiratet. „Vor allem bin ich Frau“, antwortet sie. Sie ist spezialisiert auf die Arbeit mit Mädchen und Frauen und sieht ihre Aufgabe darin, dass Frauen immer mehr Selbstfürsorge, Selbstverantwortung und Selbstbehauptung für sich übernehmen und sich solidarisch mit anderen Zeitgenossinnen verstehen. Ihre Kurse sind ausgerichtet für Mädchen/Frauen zwischen 8 und 18 Jahren, aber eigentlich für alle Frauen. Die Kurse werden dem Alter der Frauen/Mädchen angepasst und modifiziert.

Frauen stärken
Warum sie sich zur „Drehungentrainerin“ ausbilden hat lassen und ihre Erfahrungen und ihre Techniken an andere weitergibt, liegt daran, „dass Frauen und Mädchen in der Gesellschaft noch immer nicht diesen Stellenwert erreichen, der ihnen zusteht“, so Petutschnig. „Frauen stärken, braucht einen ganzheitlichen Zugang“, nicht nur „das Erlernen von einigen Körpertricks“, davon ist Petut­schnig überzeugt. Sie will ihr Publikum für abwertende Haltungen und diskriminierende Aussagen gegenüber Frauen in der Gesellschaft, in den Familien und in den sozialen Medien sensibilisieren und ihre Teilnehmerinnen dazu zu bringen, sich dagegen zu wehren.

Ziel ist der ganze Mensch
Wenn jede Teilnehmerin weiß: „Ich bin gut, wie ich bin“, dann hat sie ihr Ziel erreicht. Diese Selbstannahme und Stärkung der eigenen Person soll auf drei Wegen und vor allem mühelos erlernt werden: mental, verbal und körperlich. Der Beginn ist die innere Haltung.Wenn eine Frau „Nein oder Stopp“ in unangenehmen Situationen denkt, dann beginnt ihre Selbstverteidigung. Erst wenn sie selbst davon überzeugt ist, kann sie verbal oder körperlich reagieren. Für die sprachliche Abwehr sind eine klare Stimme, ein bewusst lautes Sprechen in der Öffentlichkeit und eine gewisse Distanz zum aufdringlichen Gegenüber wichtig. Carmen Petutschnig nennt ein Beispiel: „Laut in einem Bus oder an einem öffentlichen Ort zu sagen: ,Nehmen Sie Ihre Hand von meinem Schenkel‘, erzeugt Aufmerksamkeit und Überlegenheit. Das schüchtert viele ein und verhindert jeden weiteren Übergriff.“

Die dritte Komponente ist dann die körperliche Stärkung. Auch hier spielt eine selbstbewusste und aufrechte Körperhaltung, ein Körperbewusstsein eine wichtige Rolle. Dann folgt das Erlernen von Abwehrübungen, die einfach zu erlernen sind, die man sich leicht merken kann und die in jeder Situation anwendbar sind. „Drehungen sind aber keine Kampfsportart. Es geht immer nur um Verteidigung, nicht um Angriff“, erklärt Carmen Petutschnig den Unterschied. Sie ist auch davon überzeugt, dass jedes weibliche Wesen in einem Dilemma steckt. Diese Seelennot fasst sie mit einem Zitat einer jungen Frau zusammen: „Frau sein bedeutet für mich, immer wieder meine Maske aufzusetzen, um zu funktionieren, und frei sein bedeutet für mich, diese Maske wieder abnehmen zu können, um ich sein zu dürfen.“ Dagmar Kleewein

Autor:

Carina Müller aus Kärnten | Sonntag

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