KirchenBlatt-Serie „Ehrenamtliches Engagement in der Kirche“: Teil 2
Der (Drei-)Königsmacher

Sasha Böhler ist seit 24 Jahren in besonderer Mission unterwegs.   | Foto: Andreas Haller
  • Sasha Böhler ist seit 24 Jahren in besonderer Mission unterwegs.
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Nicht nur im Berufsleben beweist Sasha Böhler Managerqualitäten, auch für die Dreikönigsaktion in Koblach sind seine Fähigkeiten ein ehrenamtlicher Segen.

Andreas Haller

Seit 24 Jahren ist Sasha Böhler in besonderer Mission unterwegs. Zuerst als Sternsinger („Ich wollte immer nur Caspar sein“) und nach seiner „Sängerkarriere“ als Begleitperson. Im jungen Alter von 15 Jahren hat der heute 32-Jährige schließlich die Planung der Aktion in der Kummenberggemeinde übernommen.
Bis zu 13 Gruppen mit 50 Kindern und Jugendlichen sind jedes Jahr für den guten Zweck unterwegs. Dabei entsteht eine Spendensumme von 10.000 bis 12.000 Euro. Ein beachtlicher Betrag für den rund 4.800 Einwohner zählenden Ort.

Mehr als 100 Stunden

Sasha Böhler „opfert“ dafür Jahr für Jahr seinen zweiwöchigen Weihnachtsurlaub, um das Gros der Organisation in den Tagen vor der Sammelaktion zu bewältigen. Der Startschuss erfolgt aber bereits im November, wenn Gruppeneinteilung, Anprobe etc. auf der Aufgabenliste stehen. In Summe liegt die Stundenzahl, die er für die Sternsingeraktion pro Jahr aufwendet, im dreistelligen Bereich. „Genau kann ich das aber nicht beziffern, das ändert sich jedes Jahr.“
Die größte Herausforderung sei dabei gar nicht, Kinder für die Aktion zu motivieren. „Im Vergleich zu anderen Gemeinden können wir uns glücklich schätzen. In den vergangenen Jahren war ausreichendes Interesse vorhanden.“ In manchen Jahren sei es weitaus schwieriger, Eltern zu finden, die als Begleitpersonen für Caspar, Melchior und Balthasar zur Verfügung stehen: „Gott sei Dank kann hier oft der Bekannten- und Verwandtenkreis aushelfen.“

Etwas Gutes tun

Und was treibt den Koblacher an, sich ehrenamtlich zu engagieren? „Der Gedanke, etwas Gutes zu tun und Hilfsprojekte auf der ganzen Welt zu unterstützen sowie das Wissen, dass das Geld dort ankommt, wo es wirklich gebraucht wird.“ Abgesehen davon gehöre das Sternsingen ganz einfach zur Tradition. Es sei immer wieder schön zu sehen, mit welcher Freude und welchem Eifer die Kinder ans Werk gehen. „Es entsteht ein spürbares Gemeinschaftsgefühl bei allen Beteiligten.“
Kein Wunder, mit seinem vierköpfigen Kernteam stellt Sasha Böhler Jahr für Jahr ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine. Die gemeinsamen Abendessen und die Übernachtung samt Spiele- und Filmabend kämen bei den Kindern sehr gut an.

Dabei würden auch Werte wie Toleranz und Respekt vermittelt. „Bei uns spielt beispielsweise die Religionszugehörigkeit keine Rolle. In den letzten Jahren war ein muslimisches Mädchen eine begeisterte Sängerin“, erklärt der Koblacher.

Das Team im Hintergrund

In der Vorwoche wurde Sasha Böhler bei einer Gala für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten vom Land Vorarlberg ausgezeichnet. Mit Blick auf diese Ehrung betont er, dass der Erfolg der Sternsinger-Aktion in der Gemeinde in erster Linie auf die Unterstützung durch das Team zurückzuführen ist. „Im Hintergrund beteiligen sich zahlreiche Helfer, die kochen, schminken und nähen und noch vieles mehr. Ohne diese Hilfe wäre die Dreikönigs-Aktion im Dorf nicht durchführbar.“

(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 44 vom 4. November 2021)

Autor:

KirchenBlatt Redaktion aus Vorarlberg | KirchenBlatt

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