Lebendige Kirchenmusik mit dem Verein Musica Sacra
Himmlische Klangwelten
Zum Feiertag Mariä Himmelfahrt musizierten Solist/innen, Orchester und Chor des Vereins Musica Sacra in Bildstein die Missa in Angustiis von Joseph Haydn und die Fuge Misericordias domini von Wolfgang Amadeus Mozart. Das kleine, aber hochmusikalisch besetzte Ensemble unter der Leitung von David Burgstaller brachte die Basilika zum Schwingen.
Rosa Andrea Martin
Die Missa in Angustiis, was übersetzt so viel wie „Messe in Bedrängnis“ bedeutet, wurde von Joseph Haydn im Jahr 1798 in Eisenstadt uraufgeführt. Ebenfalls mit einem kleinen Ensemble, wie David Burgstaller bei der Einführung bemerkt. Burgstallers orchestrale Besetzung besteht lediglich aus zwei Geigen, Bratsche, Cello, Bass, Orgel, zwei Barocktrompeten und Pauken.
Die Messe hat Haydn für seinen langjährigen Auftraggeber Fürst Esterhazy in einer schwierigen Zeit komponiert, der Zeit der napoleonischen Kriege. „Daher ist die Messe wohl in d-Moll geschrieben, einer eher außergewöhnlichen Tonart für sakrale Musik“, weiß der engagierte Musiker. „D-Moll hat etwas Dumpfes, ja manchmal fast Düsteres“ beschreibt David Burgstaller die Tonalität im Vergleich vor allem zur strahlenden Dur-Tonart G.
Mit Pauken, Fanfaren und Koloraturen
Die Messe umfasst klassisch das Kyrie, Gloria, Kredo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Die dichte und reichhaltige Komposition von Haydn stellt höchste Ansprüche an die Musizierenden und nimmt das Publikum mit auf eine klangreiche Reise in die sakrale Musik, welche von der wunderbaren Akustik in der Basilika Bildstein noch unterstrichen wird. Gekonnt meistern Solist/innen, Chor und Orchester die anspruchsvolle, mit Koloraturen gespickte Literatur. Immer wieder erhellen die Fanfaren der Barocktrompeten die Moll-Komposition von Haydn. David Burgstaller gelingt es, das Ensemble zu einer Einheit zu verschmelzen. „Und das mit nur fünf Proben mit allen Musizierenden“, erzählt Sopranistin Birgit Plankel nicht ohne Stolz.
Reichhaltiger Schatz der Kirchenmusik
Der Verein Musica Sacra wurde Ende 2019 mit dem Ziel gegründet, liturgische Feiern und Konzerte in der Basilika Maria Bildstein mit dem Schatz der Kirchenmusik zu bereichern. „Wir möchten ein abwechslungsreiches Programm an hochwertiger Kirchenmusik hörbar und erlebbar machen“, erzählt Birgit Plankel, die sowohl Solistin wie auch Mitbegründerin des Vereins ist und schon viele Jahre in Bildstein lebt. Bereits im ersten Jahr des Bestehens konnte trotz der Einschränkungen aufgrund der Pandemie eine große Bandbreite kirchenmusikalischer Kompositionen umgesetzt werden. „Wir beginnen bei der Gregorianik und gehen bis zur Moderne“, erklärt David Burgstaller, der zugleich musikalischer Leiter wie Obmann des Vereins ist. So steht zum Beispiel am 8. September der 1901 in Vaduz geborene Komponist Josef Gabriel Rheinberger mit der Missa St. Crucis in G-Dur auf dem Programm.
Spannende Kontraste inszenieren, Hörgewohnheiten herausfordern und zugleich eine erhebende musikalische Atmosphäre erschaffen, das sind die Anliegen des Vereins und von David Burgstaller, der Orgel, Sologesang, Chorleitung und Kirchenmusik studierte. Und er liebt auch die Volksmusik. Wohlgemerkt die richtige Volksmusik, nicht die volkstümliche, betont der 37-Jährige, der aus einer sehr musikalischen Familie aus Gurten stammt und mit Gstanzl-Singen und Chorgesang aufgewachsen ist.
Weitere Informationen zu Veranstaltungen, auch wie Sie den Verein Musica Sacra unterstützen können, finden Sie unter www.maria-bildstein.at
(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 34 vom 26. August 2021)
Autor:KirchenBlatt Redaktion aus Vorarlberg | KirchenBlatt |
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