Caritas-Aktion „Musik schenkt Freude“
Freude hören
Das Caritas-Angebot "Musik schenkt Freude" verbindet - nämlich Musiker/innen mit sozial und ehrenamtlich engagierten Veranstaltern. Über das Projekt, dessen Erfolg und die Zukunft.
Entstanden ist die Aktion vor knapp 15 Jahren auf Initiative von Gerti Weingärtner, selbst Musikerin, um Veranstalter aus sozialen und ehrenamtlichen Institutionen und Einrichtungen musikalisch zu unterstützen. „Ich wollte mit dem Projekt dafür sorgen, dass die Menschen in den verschiedenen Einrichtungen auch verschiedene Musiker/innen hören können", sagt sie. Inzwischen setzen sich über 60 verschiedene Formationen - vorwiegend im Unterland - im Rahmen von „Musik schenkt Freude“ ein.
In den vergangenen 15 Jahren konnten über 500 Veranstaltungen mit knapp 28.500 Besucher/innen vermittelt werden. Gespielt wird dabei auch in Seniorenheimen, Einrichtungen für Beeinträchtige oder bei Zeugnisverteilungen, Garten- und Geburtstagsfeiern, manchmal auch Messfeiern, sowie in unterschiedlichen sozial engagierten Institutionen. Die Musikgruppen und Solist/innen vom Caritas Projekt „Musik schenkt Freude“ agieren dabei als Freiwillige. Vom Veranstalter sind nur die anfallenden Kilometer der Hin- und Rückfahrt und die Verpflegung der Musiker/innen zu übernehmen.
Auch mehrere Benefizkonzerte wurden in Vergangenheit öfters durchgeführt. „Wir haben mit den Konzerten für verschiedene soziale Zwecke jeweils durchschnittlich 2000 Euro an Spenden sammeln können“, berichtet Weingärtner.
Musik weckt Erinnerungen und Emotionen - davon können die Musiker/innen, die sich im Rahmen von „Musik schenkt Freude“ ehrenamtlich engagieren, wohl wortwörtlich ein Lied singen. „Bei einer Vorführung war einmal ein an Demenz erkrankter Mann anwesend, der nicht mehr sprechen wollte“, erzählt Gerti Weingärtner. „Als die Musiker ein Lied anstimmten, sang er aber Strophe für Strophe mit. Später stellte sich heraus, wieso er hier so emotional wurde - es war die Melodie jenes Liedes, das ein Geiger damals im Krieg im Schützengraben spielte.“
Aufblühen
Ein Musiker der ersten Stunde ist Ewald Fetz mit seiner Formation Farbklang. „Wir haben durch Gerti von dem Projekt erfahren und wollten gleich mitmachen“, sagt Fetz. Zu viert - eine Dame und drei Herren, spielen sie gerne Evergreens, Oldies, Volksmusik und vieles mehr. „Wir fühlen uns richtig wohl bei den Veranstaltungen“, erklärt Fetz. „Vor allem wenn man merkt, dass die Musik gut ankommt und Menschen, die zuvor teilnahmslos am Tisch saßen, auf einmal aufblühen, lachen und mitsingen.“ Oftmals seien die Leute im Anschluss an den Auftritt sehr mitteilsam, würden zur Musikgruppe kommen um bei bei Kaffee und Kuchen über die Lieder und die damit verbundenen Erinnerungen sprechen.
In Zusammenarbeit mit der Aktion demenz, (Lebensraum, Connexia und Projektgemeinden) entwickelt sich gerade eine neue Form von Einsätzen für die Musikanten von „Musik schenkt Freude“ als MusikKuriere bzw. Wohnzimmermusik auf Bestellung.
Corona
Mit Corona sei die Gesamtsituation sehr schwierig gewesen, äußern sich beide Interviewpartner. „Wir durften ja nicht auftreten, zudem änderten sich oft die Regelungen“, erkärt Ewald Fetz . Damit die Menschen aber trotzdem in den Genuss von Musik kamen, wurden verschiedene Hofkonzerte und Adventkonzerte organisiert. „Jetzt freuen wir uns, wieder vor Ort musizieren zu dürfen“, erzählt Weingärtner.
Seit April 2020 wird sie von Sandra Küng (Caritas) unterstützt. „Sie kümmert sich nun um das Organisatorische während ich mich auf die verschiedenen Musik-Formationen konzentrieren kann“, sagt Gerti Weingärtner. Wer eine Musikgruppe für seine Institution engagieren möchte, kann sich bei den beiden Organisatorinnen melden. „Wir geben die Auftrittswünsche dann an unsere Musiker/innen weiter, welche sich dann bei uns melden“, erklärt sie. „Manchmal frage ich auch speziell Gruppen an, weil nicht jede Musikrichtung passt in jede Einrichtung.“ Was sich Gerti noch wünscht, ist eine größere Präsenz im Vorarlberger Süden. „Der Großteil unserer Kontakte reicht nur bis Feldkirch, deshalb wäre ich froh, wenn sich Gruppen oder Solisten aus dem Oberland bei mir oder bei Sandra Küng melden könnten“, führt Gerti Weingärtner aus.
Kontakt:
Sie wollen eine Formation in Ihre soziale Einrichtung/ihren sozialen Verein einladen? Dann schreiben Sie an E sandra.kueng@caritas.at oder E gerti.weingaertner@drei.at
Autor:KirchenBlatt Redaktion aus Vorarlberg | KirchenBlatt |
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