Bischof em. Elmar Fischer verstorben
„Zur Ruhe gebettet“

Die Bischöfe der österreichischen Diözesen genauso wie die Priesterschaft der Diözese Feldkirch war gut vertreten.   | Foto: Mathis
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Viele Wegbegleiterund Wegbegleiterinnen waren dabei, als Bischof em. Elmar Fischer im Feldkircher Dom zu Ruhe gebettet wurde. Besonders Bischof em. Klaus Küng fand persönliche Worte für seinen Nachfolger im Amt des Bischofs von Feldkirch.

Der Dom war voll. So voll wie es die aktuelle Corona-Situation eben zuließ. Schon am Tag zuvor waren viele gekommen, um sich persönlich von Altbischof Elmar Fischer zu verabschieden. Die Zeit, in der der Sarg des Altbischof im Dom St. Nikolaus aufgebahrt war, wurde auf den ganzen Nachmittag hin ausgedehnt, um zu große Menschenansammlungen zu verhindern. Es war ein stetes Kommen und Gehen. Gestaltet wurde dieser Nachmittag und Abend des Verabschiedens durch die Ordensschwestern der Dienerinnen vom Heiligen Blut, die sich in den letzten Jahren auch besonders um den Altbischof bemüht hatten. Es war ein stimmiger Abschied.

Abschied genommen

Bei der Beisetzung dann ein ähnliches Bild. Abstände wurden gewahrt, Masken getragen und es wurde Abschied genommen von einem Bischof, der viele Weichen in der Diözese mitgestellt hatte und auf der anderen Seite durchaus auch polarisierte und für hitzige Diskussionen sorgte. Das erwähnte auch Bischof em. Klaus Küng, dem Elmar Fischer als Bischof von Feldkirch im Amt nachfolgte.

Auf der Suche

Die Worte, die Bischof Klaus Küng in seiner Predigt fand, waren die eines alten Bekannten und Freundes. Sie verschwiegen die Probleme nicht, sie zeigten Altbischof Elmar Fischer aber auch von einer sehr persönlichen Seite. So, wie er zum Beispiel seine Angst nach einem schweren Kletterunfall Stück für Stück überwand und schließlich wieder zu klettern begann. „So habe ich ihn kennen- und schätzen gelernt: Geradlinig, mit Ausrichtung auf das Wesentliche. Aufrichtig und loyal. Ein sehr guter Mitarbeiter. Er wurde mir zum Freund. In den schwierigen Aufgaben und auf den Bergen.“

Genauso war da aber auch die tiefe Frömmigkeit und das Gottvertrauen Elmar Fischers. „Suche das Reich Gottes in allem! Das andere wird dir dazugegeben“, so lautete sein Wahlspruch. Ein Spruch, den Bischof Klaus Küng als bezeichnend für Elmar Fischer ausführte: „Bischof Elmar hat sich nie als etwas Besonderes angesehen. Als besonders begabt, besonders geschickt oder besonders geeignet; vermutlich hat er sich nicht einmal für besonders tugendhaft gehalten. Aber er hatte dieses Verlangen: Das Reich Gottes in allem zu suchen. Das war auch sein aufrichtiger Wunsch in Bezug auf andere Menschen: In ihnen dieses gleiche Streben auszulösen; zu erreichen, dass auch sie nach dem Reich Gottes zu suchen beginnen, im Wissen um die eigenen Grenzen und Schwächen.“

Mit dem Wasser aus Tisis

Ganz in diesem Zeichen verabschiedete sich auch Bischof Benno Elbs von seinem Vorgänger im Amt und erinnerte dabei an den Kreis, der sich im Sterben schließt. „Geboren wurde Bischof Elmar am 6. Oktober 1936 in Feldkirch-Tisis. Getauft wurde er nur zwei Tage später. Von Wendelin Gunz, der damals Pfarrer in Tisis war und den man auch unter dem Namen ,Zimba-Pfarrer‘ kannte. Es soll heute wieder der Pfarrer von Tisis, Vikar Stefan Biondi, sein, der Bischof Elmar auf seinem Weg mit dem Wasser des Lebens, dem Weihwasser, verabschiedet.“

Rund 250 Mitfeiernde

Musikalisch gestaltet durch den Feldkircher Domchor und ein Bläserensemble der Dommusik (Leitung Domkapellmeister Bejamin Lack, an der Orgel: Domorganist Johannes Hämmerle). So feierten rund 250 Frauen und Männer dieses Requiem für Bischof em. Elmar Fischer mit. Unter ihnen waren, neben den Geschwistern von Altbischof Elmar Fischer und deren Familien, auch Landeshauptmann Markus Wallner mit Gattin Sonja und Alt-Landeshauptmann Herbert Sausgruber mit Gattin Ilga sowie Landtagspräsident Harald Sonderegger. Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt und Feldkirchs Alt-Bürgermeister Wilfried Berchtold waren ebenso zur Beisetzung gekommen, wie die Bürgermeister von Sibratsgfäll (Martin Bereuter), dem Bischof Elmar Fischer immer sehr verbunden geblieben ist, und Hittisau (Gerhard Beer), wo er zuletzt gelebt hatte.
Bischöfe aus den Diözesen Österreichs und auch aus dem benachbarten Ausland waren ebenso zu Requiem und Beisetzung nach Feldkirch angereist - unter ihnen waren u. a. Erzbischof em. Alois Kothgasser, Bischof Hermann Glettler, Weihbischof Franz Scharl, Abt Vinzenz Wohlwend, Bischof Ivo Muser, Bischof em. Ludwig Schwarz und der Generalsekretät der österreichischen Bischofskonferenz Peter Schipka.

Zu Grabe getragen

Seine letzte Ruhestätte fand Bischof Elmar Fischer in der Bischofsgruft des Domes, die sich in der Marienkapelle im Seitenschiff befindet. „Ich weiß schon, wo ich einmal liegen möchte“, hatte Bischof Elmar Fischer bei einem seiner letzten Besuche im Feldkircher Dom zu Sr. Xaveria, der Leiterin der Ordensgemeinschaft in Hittisau, gesagt und dabei auf die Steinplatten vor dem Marienaltar gedeutet. Heute trat ein, was Bischof Elmar sich damals gewünscht hatte.

Feierlich und ruhig-getragen

Es war ein feierliches und doch getragen-ruhiges Sich-Verabschieden, das diesen Gottesdienst, der von ORF Radio Vorarlberg zeitversetzt ab 20 Uhr und von Radio Horeb und Radio Maria übertragen wurde, wie einen roten Faden durchzog, an dessen Ende gut und gerne die Worte Bischof em. Klaus Küngs stehen können: „Nun dürfen wir hoffen, dass die Suche nach dem Reich Gottes Bischof Elmar zum Ziel geführt hat, dass er zu dem gelangt ist, der alle Tränen von den Augen abwischt, bei dem es keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal gibt.“

(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 5 vom 3. Februar 2022)

Autor:

KirchenBlatt Redaktion aus Vorarlberg | KirchenBlatt

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