„Anderswo“, ein interaktiver Online-Gottesdienst zum Sommerbeginn
Komm, wir gehen „anderswo“ hin

Das vergangene Schuljahr war alles andere als „normal“. Es galt, den Alltag und die Auswirkungen einer Pandemie zu meistern. An vielen Orten fielen die Schulschlussgot-tesdienste damit flach. Mit „Anderswo“, einem Projekt von Schulamt und Beru-fungspastoral wurde an diesem Punkt „aus der Not eine Tugend gemacht“ und der Schulschlussimpuls ins Web verlegt.

Veronika Fehle

„Lasst uns anderswohin gehen“, das sagte Jesus zu seinen Jüngern. Es waren anstrengende Tage, die hinter ihnen lagen. Viele waren zu ihm gekommen, viele hatte er geheilt. Am Morgen in aller Frühe hatte er ein Stückchen Einsamkeit und Stille gesucht. Aber schon holte ihn die Nachricht ein, dass viele auf ihn warteten und ihn schon suchten.„Lasst uns anderswohin gehen“, das haben sich im vergangenen Corona-Schul-jahr sicher auch viele Schüler/innen (und auch Lehrer/innen) gedacht. Irgendwo anders hin, weg von Corona, weg von allem, was die Welt so unsicher macht, dorthin, wo alles „normaler“ ist. Und an dieser Stelle klinkt sich das Projekt „Anderswo“ ein. „Mit ,Anderswo‘ wollten wir unseren Lehrer/innen und Schüler/innen ermöglichen, ein herausforderndes Jahr mit einem be-sonderen Onlinegottesdienst abzuschlie-ßen. Wir wünschen allen, sie mögen in den Sommerferien ihr ,Anderswo‘ finden, neue Kraft schöpfen und Gemeinschaft feiern“, resümiert Ruth Berger-Holzknecht, Fachinspektorin für den Religionsunterricht, das einmalige Projekt von Schulamt und Berufungspastoral. Und was zunächst rein als digitaler Schulschlussgottesdienst geplant war, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einzelnen Videosequenzen, die in kurzen Szenen den Fragen einen Raum geben, die sich im vergangenen Jahr viele gestellt haben: Was hat mir gefehlt? Was machte Angst? Was nervte und war wirklich alles schlecht?

Nicht für, sondern mit Jugendlichen.

Nun, wie geht man es an, wenn man ein interaktives Online-Tool konzipieren will, das nicht nur für Jugendliche gemacht ist, sondern sie auch tatsächlich anspricht? Man sucht sich jugendliche Verbündete. Die fand man in Annika Weidmann und Oguzhan Kocabaz. Beide spielen sie in ihrer Freizeit Theater. Beide waren mit von der Partie, als die Anfrage für das Projekt kam. „Ich habe gern bei dem Dreh für ,Anderswo‘ mitgemacht, weil mir die Idee gefallen hat, unser Publikum dazu zu bringen, über die Corona-Zeit zu reflektieren. Ich hoffe, dass wir den einen oder anderen Anstoß geben konnten, sodass unsere Zuschauer das letzte Jahr jetzt etwas positiver sehen! Außerdem waren wir einfach ein tolles und sehr geschicktes Team, sodass der Dreh nicht nur Spaß gemacht hat, sondern auch ein richtig gutes Video herausgekommen ist“, erzählt die Jungschauspielerin Annika. Eingeleitet werden die vier kurzen Videos übrigens mit genau jener Bibelstelle, in der es auch Jesus „anderswohin“ zieht. Die wurde - Satz für Satz - von Schülerinnen und Schülern aus Bludenz eingesprochen.

Nachahmenswert.

„Anderswo“ war ein Pilotprojekt. Ein Versuch, mit der gegebenen Situation umzugehen und sie kreativ zu gestalten. Das Projekt kommt an und wer weiß, vielleicht gibt es auch ohne Pandemie eine Fortsetzung. «
„Anderswo“ ist den ganzen Sommer über online unter: sommerkirche.at/anderswo

Autor:

KirchenBlatt Redaktion aus Vorarlberg | KirchenBlatt

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