Besinnungs- und Pilgerwege in Vorarlberg - Teil 3
Auf biblischen Spuren wandeln

Den „Ich bin-Worten“ aus dem Johannesevangelium begegnen.  | Foto: Immler
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  • Den „Ich bin-Worten“ aus dem Johannesevangelium begegnen.
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Bibelverse, „Ich bin-Worte“ Jesu aus dem Johannesevangelium, Impulse zum Thema Frieden, Meditationsstationen: Die vier Wege des dritten Teils der Serie „Besinnungswege“ ermöglichen die Beschäftigung mit dem Glauben, dem Leben und mit sich selbst. Es handelt sich um den „Ich bin“-Weg von Wolfurt nach Bildstein, den Friedensweg in Frastanz, den Bibelweg in Dornbirn und den „Weg der Sinne - Weg der Stille“ in St. Gerold.

Elisabeth Willi

„Ich bin“-Weg von Wolfurt nach Bildstein

Der heutige Pilgerweg war vor Jahrhunderten der Kirchweg von Bildstein nach Wolfurt. Er wurde im Jahr 2012, als Wolfurt das 500-jährige Pfarrjubiläum feierte, als Besinnungsweg erneuert. Künstlerisch begleitet wurde das Projekt von Bildhauer Herbert Albrecht und Architekt Karl Sillaber.
An sieben Orten entlang des Weges stehen schlichte Stelen, errichtet aus Schwarzacher Sandstein, in die jeweils eines der „Ich bin-Worte“ Jesu aus dem Johannesevangelium eingearbeitet sind, z.B. „Ich bin das Brot“, „Ich bin das Licht“. Der Weg führt durch eine abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft und lädt ein zum Innehalten, Beten oder Meditieren.
Es gibt einen Folder mit einer Wegbeschreibung und Gedanken zu jeder einzelnen Stele von Pfarrer Paul Burtscher. Bei der ersten Stele in Wolfurt befindet sich ein Metallkästchen, dort liegen die Folder auf, ebenso in einem Metallkästchen bei der Erscheinungskapelle Bildstein.
Wegbeschreibung: von der Pfarrkirche Wolfurt bis zur Basilika Maria Bildstein. Die Wegmarkierung ist gelb-weiß. Gehzeit: ca. zwei Stunden. Gutes Schuhwerk erforderlich, Busanbindung in Wolfurt und Bildstein.

Friedensweg in Frastanz

1499 mussten zahlreiche Menschen bei der Schlacht bei Frastanz ihr Leben lassen - 500 Jahre später, 1999, wurde im Gedenken daran ein Friedensweg von der Mittelschule Frastanz zur Kapelle Mariä Heimsuchung bei Maria Ebene geschaffen. Die Kapelle wird seither auch als Friedenskapelle bezeichnet. Sieben Stelen stehen entlang des beschaulichen, teils aber sehr steilen Weges, Walter Matt aus Frastanz bespielt sie durchschnittlich zweimal pro Jahr mit neuen Texten und Bildern zum Thema Frieden. Ab Samstag, 4. Juli, gibt es neue Text- und Bildimpulse: Anlässlich der „Black Lives Matter“-Bewegung handeln sie von Rassismus und Diskriminierung. Am 4. Juli ist auch das Patrozinium der Friedenskapelle. Deshalb wird der Friedensweg gemeinsam mit Pfarrer Norman Buschauer begangen. Es werden Besinnungstexte gelesen und Lieder gesungen. Start ist um 17.30 Uhr bei der ersten Stele.
Wegbeschreibung: Beginn hinter der Mittelschule Frastanz, am Waldrand entlang hinauf zur Kapelle Mariä Heimsuchung auf Maria Ebene. Gehzeit: eine halbe bis dreiviertel Stunde.

Bibelweg in Dornbirn

Links und rechts am Ufer der Dornbirner Ache, von der Furt bis zur Kirche im Gütle, säumen 15 Bildtafeln den Weg. Auf jeder stehen Bibelverse - z.B. „Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.“ (Lk, 11.10). Im Gehen begegnet man den einzelnen Bibelworten, die anregen, nachdenklich werden lassen oder auch aufmuntern und ermutigen. Das Wandeln auf biblischen Spuren kann je nach Wunsch auf kürzerer oder - wenn der ganze Weg auf einmal begangen wird - längerer Strecke geschehen. Unter www.bibelweg-dornbirn.at steht eine Landkarte mit allen Stationen des Bibelweges und den Busstationen in der Nähe. Unter www.bibelweg-dornbirn.at/stationen werden die 15 Stationen mit dem Bibelvers und weiterführenden Gedanken beschrieben.
Der Bibelweg entstand 2003 als Gemeinschafswerk von sechs Pfarren und der evangelischen Gemeinde in Dornbirn, 2018 wurde er vom Stefanuskreis erneuert.
Wegbeschreibung: von der Furt bis ins Gütle. Man kann an vielen Stellen in den Weg einsteigen. Wird er im Ganzen begangen, ist für eine Strecke ca. mit 1,5 Stunden zu rechnen.

„Weg der Sinne - Weg der Stille“ in St. Gerold

Im Wald unterhalb der Propstei St. Gerold befindet sich der Meditationsweg „Weg der Stille - Weg der Sinne“. Hier können die Wandernden der Alltagshektik entfliehen und sich an den kraftspendenden Orten erfreuen. 23 Meditationsstationen geben Impulse, um zu sich zu kommen. Der Weg, der u.a. an liebevoll angelegten Weihern vorbeiführt, lädt dazu ein, der Natur und der Schöpfung nachzuspüren. Er mündet ins begehbare Labyrinth, einem alten Symbol für den menschlichen Lebensweg, der angelegt ist auf die Mitte des Lebens. Die Pfade führen immer zur Mitte, können aber verschlungen sein. Dies ist ein Sinnbild dafür, dass Gott auch auf krummen Zeilen gerade zu schreiben vermag.
Bei der Pforte der Propstei gibt es Infos und weiterführende Gedanken zum Weg sowie die Möglichkeit, eine geführte Wanderung zu buchen. T 05550-2121 oder E propstei@propstei-stgerold.at
Wegbeschreibung: Tafeln mit der Aufschrift „Weg der Sinne“ weisen den Weg. Das erste Wegschild befindet sich am Parkplatz der Propstei St. Gerold. Gehzeit: ca. 1,5 Stunden.

Gebet beim Gehen

Der Herr segne und bewege mich.
Er stütze und belebe mich.
Er halte und beschütze mich.
Er leite und bekräftige mich.

Das Gebet kann immer wiederholt werden und in den Rhythmus des Gehens einfließen.

Nähere Infos über Besinnungswege und Pilgern finden Sie unter
www.kath-kirche-vorarlberg.at/pilgern

(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 27 vom 2. Juli 2020)

Autor:

KirchenBlatt Redaktion aus Vorarlberg | KirchenBlatt

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