Im Lebens-Spiegel
Weiterblättern

Matthäus Fellinger | Foto: kiz/archiv

Um ganz zu verstehen, muss man weiterblättern – die Seiten wenden, von Blatt zu Blatt. Noch wichtiger als in der Zeitung ist das beim Lesen eines Buches: Der Ausgang steht nicht schon auf den ersten Seiten fest. Ein spannendes Buch nimmt Wendungen. Auch die Geschichten des Lebens erfordern dieses Weiterblättern. Ein flüchtiges Kennenlernen erfasst nicht den ganzen Menschen. Lebensgeschichten, Menschen selbst, nehmen Wendungen. Einem Menschen gerecht zu werden bedeutet, seinen Lebens-Wandel in Betracht zu ziehen. Wer ihm diese Wandlungsmöglichkeit nicht zutraut, hat das Buch zugeschlagen. Menschen können das: sich ändern. Wandeln. Einer, den ich einer-seits lästig oder anstrengend erlebt habe, kann sich anderer-seits oder nächstentags als mein Engel erweisen. „Das hätte ich von diesem Menschen gar nicht erwartet“, sagt man dann. Diese Überraschungskraft im Menschlichen soll man nie ausschließen. Und wie gut, wenn man selbst erfährt, dass andere gnädig mit einem umgehen – und weiterblättern. Lebensgeschichten münden nicht alle in einem „Happy End“, – aber wie gut, wenn sie eine Wendung zum Guten hin nehmen.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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