Ehemalige Krebspatientin Julia Bruneder schneidert Tücher für den Mundschutz
Eine andere Quarantäne-Erfahrung

Foto: privat

Seit sie beim Einkaufen Pflicht sind, wird heftig über die Schutzmasken diskutiert: Vielfach werden sie als lästig empfunden.
Die Schneiderin Julia Bruneder aus Puchenau (OÖ) kann das bestens nachvollziehen. Als Krebspatientin hat sie selbst eineinhalb Jahre in Quarantäne gelebt. Die Mühe und die Belastung, die damit verbunden sind, kennt sie nur zu gut aus eigener Erfahrung. Doch für sie gab es keine Alternative und im Blick auf die aktuelle Cornona-Situation gibt es auch keine. Darum sagt sie allen, die über die Quarantäne-Maßnahmen und die Maskenpflicht jammern: „Das geht nach einigen Wochen wieder vorbei, denkt doch an die Menschen, die an einer Krebserkrankung leiden. Wie lange müssen die oft in Quarantäne verbringen?!“ Da Julia Bruneder weiß, wie wichtig eine Schutzmaske ist, hat sie in ihrer Ein-Frau-Werkstätte begonnen, „Nase-Mund-Abdeckungen“ zu nähen, wie sie sie selbst als Patientin getragen hat. Mit ihrem Eifer hat sie auch die beiden jugendlichen Töchter angesteckt. Für die Mädchen bedeutet die Mitarbeit eine sinnvolle Beschäftigung bei den ohnehin eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten. Die Nachfrage nach ihren selbst genähten „Behelfen“ ist groß. Als gewerblicher Betrieb kann Bruneder natürlich nicht ohne entsprechende Zertifizierungen medizinische Produkte herstellen, aber das tut sie auch nicht. Sie macht das stets ausdrücklich klar. Dennoch sind viele Menschen froh, dass sie zu Behelfen kommen, um sich schützen zu können. So unterstützt Bruneder eine Ärztin, die schon im Jänner Schutzmasken für die Ordination bestellt, aber bislang noch immer keine geliefert bekommen hat. Auch für die Verwaltung eines Sanitätsdienstes arbeitet sie.

Autor:

Brigitta Hasch aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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