Protest dagegen, dass Österreich keine Flüchtlinge aus Griechenland und Bosnien aufnimmt
„Wir schauen da nicht länger zu“
Die Plattform Solidarität OÖ und die Bewegung „Seebrücke Linz und Umgebung“ solidarisieren sich mit den Flüchtlingen in Griechenland: Sie übernachten im Freien. Auch in Pfarren ist der Unmut groß, dass Österreich derzeit niemanden aufnimmt – zum Beispiel in Mondsee.
Kalt ist es am späteren Samstagnachmittag vor dem Mariendom in Linz. Die Aktivist/innen von Solidarität OÖ und Seebrücke Linz-Umgebung haben ihre Zelte aufgeschlagen. 15 von ihnen werden hier übernachten, darunter Obdachlosenseelsorger Helmut Eder, Heinz Mittermayr von der KAB, die Seelsorgerin Monika Weilguni, kfb-Vorstandsmitglied Manuela Kiesenhofer und die kirchlich Engagierten Harald Rechberger und Jakob Foissner. Sie informieren die Passanten über ihr Anliegen, Kerzen werden aufgestellt.
Vernetzung
Spricht man die Gruppe darauf an, dass es eine ungemütliche Nacht wird, heiß es: „Unsere Kinder sind im Warmen zuhause und es ist nur eine Nacht“ – im Unterschied zu den Menschen in Kara Tepe, dem europaweit bekannten Flüchtlingslager auf Lesbos. Mit ihrer besonderen Form der Demonstration schließt sich die Gruppe gleichartigen Aktionen in Wien, Graz, Salzburg oder Innsbruck an. Eine Internetverbindung wird am Abend auch nach Griechenland aufgestellt. Die Intention des Protests beschreibt Seelsorgerin Monika Weilguni so: „Wir schauen angesichts der Zustände in den Flüchtlingslagern da nicht länger zu, das können wir mit unserem Gewissen nicht vereinbaren.“ Also sollen an weiteren Wochenenden Übernachtungen stattfinden – abwechselnd vor dem Dom und am Martin-Luther-Platz. Weitere Gruppen sind eingeladen mitzumachen.
Zur Aktion gehört eine Vorgeschichte: Nach E-Mails an den Bundeskanzler und andere Politiker
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
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