Jugendsonntag zum Thema „Fake News“ in Oberösterreichs Pfarren

Auch Falschmeldungen werden über die sozialen Medien verbreitet. | Foto: ©MclittleStock - stock.adobe.com
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Das Thema des heurigen Jugendsonntags „Echt oder Fake – Glaubst du alles oder fragst du nach?“ ist sehr aktuell. Wobei die Jugendlichen in den Gottesdiensten auch ein Schlaglicht auf die Scheinwelten werfen, mit denen sich manche auf Instagram inzenieren.

Knoblauch schützt vor Corona, Bill Gates plant die Impfdiktatur und eigentlich gibt es das Coronavirus gar nicht. Das sind nur drei Beispiele für Falschnachrichten, die in der Coronapandemie Hochkonjunktur haben. Dass sich der heurige Jugendsonntag mit sogenannten Fake News beschäftigt, trifft somit offensichtlich einen Nerv.
„Man soll sich seine eigene Meinung bilden und nicht alles sofort glauben. Ich hinterfrage grundsätzlich alles, was ich lese, und prüfe die Quelle der Nachricht“, erklärt Sarah Neunhäuserer (21), die mit einer Gruppe Jugendlicher den Jugendsonntag in der Pfarre Peuerbach vorbereitet.
Auch die Selbstinszenierungen in den sozialen Medien nehmen die Jugendlichen in Peuerbach kritisch in den Blick. Besonders auf Instagram wird gerne das eigene Leben inszeniert, die Darstellungen entsprechen nicht immer ganz der Wahrheit. Ein Beispiel: Welche Frau wacht schon perfekt geschminkt auf? So suggerieren es aber unzählige Instagramfotos. Durch die vielen Filter und bearbeiteten Fotos sehe man oft die Realität nicht, meint Sarah Neunhäuserer: „Wir wollen im Gottesdienst zeigen, dass auch das Leben abseits von Posen und Social Media lebenswert ist. Wir sollten ehrlich aufeinander zugehen und einander respektvoll begegnen.“

Ferngesteuert durch die Handys
Dass auf die Jugendlichen oft ein Druck zur Inszenierung besteht, beobachtet auch Daniela Klein, Beauftragte für Jugendpastoral im Dekanat Wels-Land, die den Jugendsonntag inhaltlich für ganz Oberösterreich mitkonzipiert hat. Was das Teilen von Nachrichten auf Facebook und Co betrifft, will sie das Bewusstsein dafür schärfen, dass „wir alle ein Stück weit ferngesteuert sind durch unsere Handys“. Sie spricht damit die Tatsache an, dass Algorithmen auf Facebook bestimmen, welche Nachrichten man sieht und welche nicht.

Fake-News-Fallen
Ähnlich formuliert es Johanna Spanlang, die ehrenamtliche Jugendleiterin der Katholischen Jugend Bad Schallerbach-Wallern ist: „Allein das Wissen, in welcher Weise einen soziale Medien beeinflussen können, hilft einem“, erzählt die 34-Jährige. Sie selbst sieht den Jugendsonntag in dem Zusammenhang auch als ein Stück Aufklärungsarbeit. Wobei sie glaubt, dass die ältere Generation mindestens genauso gefährdet ist, in Fake-News-Fallen zu geraten wie Jugendliche und junge Erwachsene. Sarah Neunhäuserer hat jedenfalls ihren eigenen Umgang mit den sozialen Medien gefunden: „Ich hole mir auf Instagram gerne Inspirationen und neue Ideen. Wenn ich mich mit einer Person oder deren Inhalten nicht mehr identifizieren kann, dann entfolge ich. Von meinem eigenen Leben teile ich nicht besonders viel, nur manche Dinge oder Momente, die ich gerne zeigen möchte.“
Nicht zuletzt sieht sie die Katholische Jugend als einen wichtigen Ankerpunkt, damit man damit man möglichst authentisch bleibt kann. Neunhäuserer: „Wir sind sehr ehrlich miteinander und unternehmen auch außerhalb der Jugendstunden sehr viel. Aus der Jugendgruppe sind schon sehr viele Freundschaften entstanden.“ «


Christkönigssonntag

Das alte Kirchenjahr endet am Christkönigssonntag, der heuer auf den 21. November fällt. Dieser Tag ist in Oberösterreich traditionell der Jugend vorbehalten. In einigen Pfarren übernehmen Jugendliche die Messgestaltung. Die Bibelstelle des Christkönigssonntags hat einen Bezug zum Thema „Fake News“. Als Pilatus Jesus verhört, fragt er ihn ganz direkt, ob er denn wirklich der König der Juden sei. Er hat nachgefragt und sich selbst eine Meinung gebildet.
In Peuerbach werden alle Gottesdienste auch auf Youtube gestreamt. Sollten am nächsten Sonntag wider Erwarten keine Gottesdienste stattfinden dürfen, plant auch die Pfarre Wallern ein Online-Ersatzangebot.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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