Die Pfarr- und Wallfahrtskirche „Maria Attersee“
Die verwundete Muttergottes
Die Mariendarstellung auf der Titelseite der KirchenZeitung zeigt das Gnadenbild der Wallfahrtskirche Attersee – eines Gotteshauses in beeindruckender Lage und mit interssanter Geschichte.
Der Kirchberg von Attersee ist historischer Boden. Schon im 6. Jahrhundert stand hier ein bayerischer Herzogshof, es folgt eine wechselvolle Geschichte von Herrschergeschlechtern. Heute bildet auf dieser Erhebung die Kirche das zentrale Gebäude. Das Gotteshaus ist das Wahrzeichen von Attersee und weithin über das Seengebiet sichtbar. Im Jahr 1652 brachte der Pfarrer von St. Georgen im Attergau ein Marienbild in die Kirche, das seither zum Ziel unzähliger Wallfahrten wurde. Als drei Jahrzehnte zuvor die Pfarrkirche St. Georgen geplündert worden war, hatte sich eine Frau dieses Bild angeeignet und als Brett zum Verschließen ihres Hühnerstalls verwendet. Das Brett fiel aber immer wieder um. Die Frau wurde darüber so zornig, dass sie es zerhacken wollte. Doch es gelang ihr nicht. Vielmehr zeigte sich plötzlich quer über dem Bild – über der Stirn Jesu und dem Hals Mariens – ein blutigroter Streifen, der sich nicht wegwischen ließ. Die Frau war darüber so erschrocken, dass sie das Bild in die Pfarre St. Georgen zurückbrachte, die ihm in der nahen Kirche in Attersee einen würdigen Platz schuf. Nun bildet es – in einem Rokoko-Silberrahmen – als Gnadenbild das Herzstücks des Hochaltars. „Wenn man die Kirche betritt, hat man das Gefühl, man wird mit offenen Armen empfangen“, beschreibt Pfarrer Josef Schreiner den Eindruck, den der die ganze Breite der Apsis einnehmende, halbrunde Hochaltar auf ihn macht. Der gesamte barocke Kirchenraum strahlt eine einladende Atmosphäre aus. Die vielen Besucher/innen zeugen davon. Vielfach sind es Gäste, die in der Region Urlaub machen, aber auch Einheimische und Wallfahrer. „Der rote Streifen quer über dem Bild zeigt eine verwundete Muttergottes. Für mich heißt das, dass wir mit all unseren Wunden, so wie wir sind, zu ihr kommen dürfen“, sagt Pfarrer Schreiner.
- Die Kirche „Maria Attersee“ feiert am 15. August ihr Patrozinium. Messen sind um 8.30 Uhr, um 10 Uhr (Festmesse im Freien) und um 15 Uhr (Marienandacht).
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
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