Pionierpfarren in der Diözese Linz
Die neuen Pfarren werden jetzt konkret
Im September 2021 starten die fünf ausgewählten Dekanate mit der Vorbereitungsphase am Weg zur „Pfarre neu“. Die Errichtung der neuen Pfarre erfolgt nach einem Jahr.
Die fünf Pionierpfarren wurden anhand mehrerer Kriterien ausgewählt, zum Beispiel, dass sowohl Stadt- als auch Landgebiete in der ersten Gruppe dabei sind, erläutert Generalvikar Severin Lederhilger. Meist haben in den Gebieten bereits Dekanatsprozesse oder Dekanatsvisitationen stattgefunden. „Die Rückmeldungen aus den Pfarren haben uns das Signal gegeben, dass sich hier motivierte Menschen auf den Weg machen wollen, in missionarischer Weise ihr Christ- und Kirche-Sein miteinander zu leben“, sagt Lederhilger. Man habe bewusst mit einer kleineren Gruppe anfangen wollen, „um Erfahrungen zu sammeln und in der Begleitung auf überraschend auftauchende Fragen gut reagieren zu können“. Es gibt auch Dekanate, die sich bewusst erst für das kommende Jahr gemeldet haben, zu denen auch jene gehören werden, die momentan noch nicht zum Zug gekommen sind. In fünf bis sechs Jahren soll nach Möglichkeit die gesamte neue Pfarrstruktur der Diözese gebildet sein. „Die neue Struktur in der Spannung zwischen Beheimatung vor Ort und verstärkter Zusammenarbeit über bisherige Grenzen hinweg sehe ich als den notwendigen Rahmen, in dem das bunte Bild von Kirche im seelsorglichen Raum erst noch gemalt wird“, sagt der Generalvikar. Eine gewisse Unsicherheit gelte es da jetzt auszuhalten. Aber: „Die Kirche hat in der Spur Jesu immer die passenden Wege gefunden, indem sie Bewährtes weitergeführt und Neues aufgegriffen hat“, ist Lederhilger überzeugt.
Für die künftigen Pfarren werden im Rahmen eines Pastoralkonzepts auch pastorale Orte wie die Betriebsseelsorge, Bildungshäuser, Krankenhausseelsorge und Jugendhäuser mitgedacht. Geleitet werden sie von einem Pfarrer mit zwei Pfarrvorständen. Vor Ort bleibt die Arbeit der Priester, Diakone, Pastoralassistent/innen und natürlich der Ehrenamtlichen wesentlich. Die Pfarrteilgemeinden bilden – so weit dies nicht schon geschehen ist – Seelsorgeteams aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Ebenfalls am 25. Juni 2021 wurden im Konsistorium für fast alle Dekanate die neuen Dekanatsgrenzen beschlossen. «
Die bisherigen Schritte am Zukunftsweg
- Die Auftaktveranstaltung zum Zukunftsweg fand am 11. November 2017 mit Bischof Manfred Scheuer statt.
- Danach wurde das Modell in ca. 90 Resonanztreffen in allen Regionen der Diözese diskutiert und überarbeitet.
- Im Jänner 2020 stimmten 94,5 Prozent der 186 mitstimmenden Delegierten für das erarbeitete Modell.
- Bischof Scheuer trifft nach Gesprächen im Vatikan am 1. Febuar 2021 die Entscheidung für das Reformmodell.
- 25. Juni 2021: Die fünf Pionierpfarren werden im Konsistorium festgelegt.
Der Fahrplan in die Zukunft
Was die Pionierpfarren erwartet
Bei Martin Schachinger laufen die Fäden für die Umsetzung der Pfarrreform zusammen. Er erklärt die anstehenden Schritte für die Pionierpfarren.
Was sind nun die ersten Schritte auf dem Weg zur Pfarre neu?
Martin Schachinger: Gemeinsam mit Gemeindeberater/innnen und inhaltlichen Begleiter/innen, die die Diözese für jede neue Pfarre stellt, und dem Kernteam um Dechant und Dekanatsleitung soll sich jede Pfarrgemeinde mit den Inhalten des Zukunftsweges und ihrer Situation auseinandersetzen. Dabei lautet die Frage: Was führt zu den Menschen und in die Zukunft?
Was soll das Ergebnis dieses Prozesses sein?
Schachinger: Dass aus der Analyse ein Pastoralkonzept entsteht und konkrete Schwerpunktsetzungen getroffen werden. In diesem Prozess sollen auch der Name und der Pfarrpatron der neuen Pfarre festgelegt werden. Und, wo das Pfarrbüro angesiedelt werden soll.
Was ist mit einer Pfarrkirche?
Schachinger: Es wird keine zentrale Pfarrkirche geben, sondern die Kirche jeder Pfarrgemeinde ist Versammlungsort der Gläubigen vor Ort.
Knackpunkt ist das Seelsorgeteam, das jede Pfarrgemeinde der Pionierpfarren benötigt. Ist das möglich?
Schachinger: Bis September 2022 soll für jede Pfarrgemeinde der Pionierpfarren ein Seelsorgeteam so weit stehen, dass sie unter Begleitung die Arbeit aufnehmen können. Wenn es sich wo spießt – sind wir da, um zu helfen, Lösungen zu finden.
Rechnen Sie mit Widerständen?
Schachinger: Ich orte eine große Bereitschaft auch bei ursprünglichen Skeptikern, die Entscheidung unseres Bischofs mitzutragen. Aber Stolpersteine wird es schon geben.
Lesen Sie mehr auf: www.kirchenzeitung.at
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.