Elisabeth Leitner über die Fasten- und Osterkrippe in Eberstalzell
Der Auferstandene im Zentrum

Pieta. Maria, die Mutter Jesu, beweint den Tod ihres Sohnes. | Foto: Boxleitner
  • Pieta. Maria, die Mutter Jesu, beweint den Tod ihres Sohnes.
  • Foto: Boxleitner
  • hochgeladen von Brigitta Hasch

Jesus mit seinen Jüngern beim Abendmahl, Jesus stirbt am Kreuz, der Auferstandene erscheint: Die Szenen der Fasten- und Osterkrippe in Eberstalzell führen das Ostergeschehen sinnbildlich vor Augen.

Maria beweint den Leichnam Jesu, der auf ihrem Schoß liegt. Neben ihr steht Johannes. Versucht er Maria zu trösten? – Die kleinen Figuren der Osterkrippe in Eberstalzell stellen diese dramatische Szene glaubwürdig nach: Der Schmerz und die Verzweiflung Mariens sind nachfühlbar. – Der Leidensweg Christi wird hier in verschiedenen Stationen dargestellt: vom Einzug in Jerusalem, dem Abendmahl, Szenen am Ölberg bis zur Kreuzigung, dem leeren Grab und der Begegnung mit dem Auferstandenen. Die Darstellung des Auferstandenen mit Siegesfahne bildet den Abschluss und Höhepunkt dieser Fasten- und Osterkrippe. „Ich bin überzeugt, dass die Krippe sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen hilft, sich mit dem Heilsgeschehen von Ostern zu befassen“, sagt Pfarrer P. Tassilo Boxleitner.

Begleiten und erfreuen
Im Jahr 2019 wurde die Krippe erstmals in Eberstalzell aufgestellt. Sie ist ein Geschenk des Krippenbaumeisters Kurt Wimmer von der Fischlhamer Krippenstube: „Sie wurde so gestaltet, dass sie genau für unseren Marienaltar passt“, erzählt Pater Tassilo. Ihn freut besonders, dass die Krippe unter sehr engagierter und fachkundiger Mitwirkung von Pfarrangehörigen entstanden ist. Die Szenen der Krippe werden, dem jeweiligen liturgischen Anlass entsprechend, zeitlich passend nacheinander aufgestellt. „Der theologische Höhepunkt ist auch augenscheinlich der Höhepunkt der Krippe: die Auferstehung Jesu. Diese Szene kann uns dann die ganze österliche Festzeit lang erfreuen“, ist Boxleitner von der Fasten- und Osterkrippe angetan. Bis Pfingsten wird die Krippe die Kirchenbesucher/innen in der Pfarrkirche begleiten. – Fasten- und Osterkrippen hatten – so wie Heilige Gräber – das Ziel, biblische Szenen einfach und verständlich darzustellen. Schon seit dem Ende des 16. Jahrhunderts sind sie belegt. In der nachkonziliaren Zeit oft gering geschätzt und auf Dachböden verräumt, sind in den Krippenhochburgen des Salzkammerguts noch einige ältere Exemplare zu finden: Die älteste Fastenkrippe kann in der Bartl-Kapelle in Ebensee bewundert werden. Sie ist über 200 Jahre alt. «

Tipp: Sandra Galatz: Bräuche im Salzkammergut. Gelebte Tradition im Jahreskreis, Verlag Anton Pustet.

Autor:

Brigitta Hasch aus Oberösterreich | KirchenZeitung

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Mehr lesen... Hier finden Sie eine kleine Auswahl. Das gesamte Angebot dazu lesen Sie auf: www.kirchenzeitung.at
Powered by PEIQ