OÖ, Israel und Palästina
Das Friedenslicht und seine Wirkung

Foto: KIZ/nie

Nach zwei Jahren Coronapause ging heuer wieder eine oberösterreichische Delegation auf Friedenslicht-Mission – eine Tradition mit konkreten Früchten. Nach der Coronakrise hat wieder ein Kind aus Oberösterreich das ORF-Friedenslicht aus Betlehem nach Europa gebracht.

Die zwölfjährige Sarah Noska, das heurige Friedenslichtkind, kommt aus Altenberg bei Linz. Ihre Schule, die Mittelschule Altenberg, engagiert sich seit langem in der Verteilung des Friedenslichts. Deshalb wurde sie gebeten, ein Kind zu nominieren. Die Wahl fiel auf Sarah, die sich unter anderem um eine ukrainische Mitschülerin kümmert. „Durch unsere ukrainische Mitschülerin erleben wir hautnah, was es bedeutet, keinen Frieden zu haben“, sagt sie. Das Friedenslicht sei „ein so einfaches Zeichen, das aber so vielen Menschen Freude bereitet und uns jedes Jahr daran erinnern soll, wie wichtig der Frieden für uns alle ist“.

Delegation

Zur Wiederaufnahme der Tradition des Friedenslicht-Besuchs im Heiligen Land gehört, dass eine Delegation aus Oberösterreich nach Israel und nach Betlehem in den palästinensischen Gebieten reiste. LH Thomas Stelzer wurde von ORF-Landesdirektor Klaus Obereder sowie politischen Vertreter/innen begleitet: von der zweiten Landtagspräsidentin Sabine Binder und von den Landtags-Abgeordneten Dagmar Engl und Erich Wahl. Als Religionsvertreter/innen dabei waren Charlotte Herman (Israelitische Kultusgemeinde), Renate Bauinger (Evang. Kirche) und Adi Trawöger (Diözese Linz). 

Das zeigt, dass es für das Land Oberösterreich bei diesen Reisen um mehr geht als um ein reines Symbol – so wichtig die Botschaft der kleinen Flamme aus der Geburtskirche in Betlehem alleine schon ist. Denn stets standen politische Gespräche auf dem Programm. Heuer waren es Treffen mit dem israelischen Minister für Diaspora-Angelegenheiten (also für Juden außerhalb Israels), Nachman Schai, und dem palästinensischen Bürgermeister von Betlehem, Hanna Hanania.

Aus solchen Kontakten erwuchsen Verträge (heuer wurde ein Kulturabkommen verlängert) und Kooperationen von Bildungseinrichtungen (etwa der Fachhochschule OÖ mit dem Holon Institute of Technology und der Bruckneruni Linz mit der Jerusalem Academy of Music and Dance), die unter anderem dem Studierendenaustausch dienen. Immer wieder wurden die Reisen auch von Wirtschaftsvertretern zur Anbahnung von Geschäftsbeziehungen genutzt.

Frieden und Hilfe

Landeshauptmann Stelzer verwies heuer bei mehreren Gelegenheiten auf den Ukrainekrieg, mit dem Krieg erneut in Österreichs Nähe gerückt ist. Er betonte auch den Wert der gewissenhaften Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, insbesondere der Nazizeit.

Zu dieser Auseinandersetzung gehört auch das regelmäßige Treffen mit Altoberösterreichern: Menschen, die 1938 auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus Oberösterreich verlassen mussten. Diese Treffen und die Einladungen der Altoberösterreicher/innen und ihrer Familien nach Oberösterreich sind ebenfalls eine Frucht der Friedenslichtreisen. Ebenso wie konkrete Hilfeleistungen – etwa für Beit Emmaus, eine Pflegeeinrichtung für palästinensische Frauen, die von der Oberösterreicherin Sr. Hildegard Enzenhofer geleitet wird, oder für das Caritas Babyhospital in Betlehem. 

Solange Österreichs Bundesheer mit UNO-Friedenssoldaten auf den Golanhöhen vertreten waren (bis zum Abzug 2013), waren auch diese Soldaten in die Reisepläne eingebunden.

Apropos Reise: Am 14. Dezember soll das ORF-Friedenslicht Papst Franziskus übergeben werden.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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