Solidaritätspreis der Diözese Linz
Leuchttürme gegen die Resignation
Von der Hilfe in Kolumbien bis zum Einsatz in der Pfarre – die Gründe für die Auszeichnung mit dem Solidaritätspreis der Diözese Linz sind ganz unterschiedlich. Doch die Geehrten eint die Grundüberzeugung: Jeder Mensch hat eine Würde und verdient es, mit Respekt behandelt zu werden.
Bischof Manfred Scheuer und Landeshauptmann Thomas Stelzer haben am 16. Mai 2022 in den Redoutensälen den Solidaritätspreis der Diözese Linz verliehen. Sie ehrten damit zehn Einzelpersonen und Gruppen, die ihre Verantwortung für die Gesellschaft auf beeindruckende Weise wahrnehmen – in manchen Fällen bereits jahrzehntelang.
Alle Preisträger/innen machen durch ihr Engagement auf Aspekte in der Gesellschaft aufmerksam, die oft wenig wahrgenommen werden, wo Hilfe aber umso mehr gebraucht wird. Die ausgezeichneten Gruppen und Personen, die hier in der KirchenZeitung vorgestellt sind, zeigen, wie vielfältig, bunt und kreativ das Spektrum des Einsatzes ist.
Solidarität und Friede
Bischof Manfred Scheuer wies bei der Verleihung des Anerkennungspreises an die ukrainisch-griechisch-katholische Gemeinde Linz auf die Bedeutung des Friedens hin: „Jene, die für den Frieden arbeiten, sind Leuchttürme gegen die Resignation. Denn Krieg ist Resignation.“ Landeshauptmann Thomas Stelzer unterstrich die Bedeutung des Respekts im gegenseitigen Umgang: „Wir können damit viel zu einer menschlichen Gesellschaft beitragen.“ Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, dessen Ressort das Preisgeld mitfinanziert, war besonders von den jugendlichen Preisträgern beeindruckt.
Der Solidaritätspreis wurde zum 28. Mal verliehen. Ursprünglich von der Kirchenzeitung der Diözese Linz ins Leben gerufen, wurde der Preis heuer zum ersten Mal im Namen der gesamten Diözese vergeben. «
Engagierte Jugend
Jugendzentrum Plateau – Team Nächstenliebe. Zu Beginn der Coronakrise im März 2020 haben die Katholische Jugend und die Caritas-Sozialberatungsstellen das Team Nächstenliebe ins Leben gerufen. In insgesamt neun Jugendzentren und Pfarren wurden Lebensmittel gesammelt und verteilt. Das Jugendzentrum Plateau in Leonding macht mit dieser Aktion bis heute weiter.
Kleiderkammerl Bad Ischl. In der Kategorie Jugend wurde das Kleiderkammerl Bad Ischl ausgezeichnet. Fünf junge Frauen sammeln und verkaufen Secondhandmode für den guten Zweck. Das Team ruft dazu auf, Kleider zu spenden, die in gemütlichem Ambiente verkauft werden. Den Erlös spendet die Gruppe an den Sozialfonds der Pfarre, der Menschen in schwierigen Lebenssituationen in Bad Ischl unbürokratisch hilft.
Persönlichkeiten, die die Welt gestalten
Anna Wall-Strasser. Die Theologin aus Gallneukirchen, seit Oktober 2018 als Leiterin der Betriebsseelsorge der Diözese Linz in Pension, hat sich immer ehrenamtlich für Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit in der Gesellschaft eingesetzt und tut dies nach wie vor.
Roman Rubasch. Der Pfarrgemeinderatsobmann aus Wolfern sorgt für eine solidarische Pfarrgemeinde und eine aktive Willkommenskultur. Er nutzte seine Dankesrede, um die Diözesanleitung auf die Notwendigkeit geänderter Zugänge zum Weiheamt hinzuweisen.
Peter Zuber. Seit Jahrzehnten initiiert Peter Zuber aus Alkoven richtungsweisende Unterstützungsprojekte für obdach- und wohnungslose Menschen. Über seine Tätigkeit bei der Stadtpastoral der Diözese Linz hinaus engagierte er sich gegen die besondere Not in der Stadt.
Günther und Ulrike Schuster. Das Ehepaar Schuster gründete 2003 den Verein „Österreichische Freunde von Yad Vashem“ und steckte in den vergangenen 18 Jahren unzählbare Stunden und viel Energie in die Erinnerung an die Shoa (Holocaust) und das Gedenken an die Opfer.
Wenn viele Hände anpacken – Solidaritätspreis für Gruppen
Entwicklungshilfeverein Eine Welt St. Magdalena. Seit 34 Jahren unterstützt der Verein Bauprojekte und Studierende vor allem in Kolumbien und Uganda. Damals wurde anlässlich des Umbaus des eigenen Pfarrheims gestartet, Projekte im globalen Süden zu unterstützen. Inzwischen werden jährlich rund 70.000 Euro aufgebracht.
SOS Balkanroute – Sammelaktionen OÖ. Die Gruppe „SOS Balkanroute Sammelaktionen OÖ“ verschreibt sich der humanitären Hilfe für geflüchtete Menschen, die an den EU-Außengrenzen feststecken.
Verein Rollende Engel – Wels. Der Verein erfüllt todkranken Menschen ihre letzten Wünsche. Ob Familienfeiern, Ausflüge oder eine Spritztour über die Motorsport-Rennstrecke in Spielberg – das Team rund um Rettungssanitäter Florian Aichhorn erfüllte seit der Gründung des Vereins 2020 rund 120 Wunschfahrten.
Ukrainisch-griechisch-katholische Gemeinde. Der Krieg in der Ukraine war bei der Einreichung zum Solidaritätspreis noch kein Thema. Seitdem haben sich unzählige Hilfsinitiativen für die ukrainische Bevölkerung gebildet. Beispielhaft wird die ukrainisch-katholische Gemeinde in Linz mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
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