Jugendliche leisten wertvolle Freiwilligenarbeit
Immer wieder Dankbarkeit

Foto: Volontariat bewegt / Hausleithner
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Nach der coronabedingten Pause nutzen viele Jugendliche nun wieder die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten. Auch in Oberösterreich engagieren sich die jungen Leute.

„Das erste Mal war so emotional. Zu sehen, wie arm die Leute sind, in welchen Häusern sie wohnen, welche Kleidung sie tragen. Aber es ist so schön und rührend, wie gücklich die Kinder jedes Mal sind, wenn wir kommen“, erzählt Viktoria Waldenberger aus Geboltskirchen. Die 19-Jährige absolviert ein Freiwilligenjahr in León/Mexiko via „Volontariat bewegt“, einer Initiative von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos.

Viktoria ist dort unter anderem Teil der „Brigada del Alegría“, dem „Team der Freude“. Der Name ist Programm: „Wir singen ein Lied, dann kommen die Kinder aus ihren Häusern und wir singen, spielen, tanzen und basteln zusammen.“ Die Brigada verlange Viktoria zwar viel ab, mache ihr aber von all ihren Aufgaben am meisten Spaß. Die Dankbarkeit, die sie von den Kindern erlebe, überrasche sie immer wieder aufs Neue.

Besonders erfuhr sie diese in einer Entzugsklinik: „Normalerweise tanzen wir für Kinder. Plötzlich stehen da 50 Männer. Als wir angefangen haben mit unseren Tänzen und Spielen, hab ich noch nie jemanden gesehen, der so eine Freude damit hat. Es ist so befriedigend, wenn man mit seiner Arbeit etwas Gutes tun kann.“


Herzlicher Empfang

Ähnliches kann auch Hemma Neuhuber aus Regau erzählen. Seit zehn Monaten arbeitet sie in der „Ciudad don Boscos“ in Medellín in Kolumbien, einem Projekt der Salesianer don Boscos. Im integrierten Internat leben derzeit 200 Burschen von 8 bis 18 Jahren. „Schon beim Ankommen im Projekt sind wir Volontär/innen total herzlich von den Kindern empfangen worden. Es ist für micht total schön mit ihnen Zeit zu verbringen. Man bekommt so viel zurück von ihnen“, sagt Hemma.

Oft haben die Kinder Schlimmes erlebt, in der Familie, mit Drogen und Alkohol, oder sie lebten auf der Straße. In der Ciudad können sie nicht nur in die Schule gehen, es gibt auch Werkstätten, wo sie Lehrberufe lernen können. Hemma hilft denjenigen, die dem Stoff schwer folgen können, übt das Lesen, lehrt Grundkenntnisse in Englisch. Auch die Freizeit verbringt sie mit den Kindern und Jugendlichen, mit Basteln, Sport, „viel reden und zuhören“, sagt die Volontärin.


Schritte hinaus

Die letzten zwei Jahre waren für die Entsendeorganisationen eine Herausforderung, wie etwa Mariama Sow von „Volontariat bewegt“ schildert: „Nach der notwendigen Rückholung von 31 Volontär/innen im Februar 2020 sind wir stolz, dass seit August 2021 wieder junge Menschen Freiwilligeneinsätze mit uns machen können. Seitdem wurden bereits wieder 23 Volontär/innen entsendet.“

Die Corona-Lage und die politische Situation in den Einsatzländern würde genau beobachtet. Ähnlich verhält es sich bei den Freiwilligendiensten der Ordensgemeinschaften, mittlerweile könne man aber wieder „einen Schritt hinaus“ gehen, sagt Leiterin Laura Pochberger.


Heimisches Engagement

Nicht nur im Ausland, auch in Österreich engagieren sich Jugendliche. Das SOS Kinderdorf Altmünster ist Einsatzstelle für Absolvent/innen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). „Ein FSJ ist perfekt für junge Menschen, die noch nicht wissen, was sie nach der Schule machen wollen oder ob ein Sozialberuf das Richtige für sie ist“, meint Hanna Hausleithner. Im SOS Kinderdorf Altmünster unterstützte die Welser HAK-Absolventin verschiedene Wohngruppen und half den Kindern beim Kochen, Hausaufgaben machen, begleitete sie zu Therapie- und Arztbesuchen, spielte mit ihnen und unterstützte sie im Alltag. Von ihrem FSJ kann Hanna nur schwärmen: „Ich wurde von den Mitarbeiter/innen wie ein vollwertiges Mitglied behandelt. Auch die Arbeit mit den Kindern war toll, da man von ihnen viel Dankbarkeit zurückbekommt.“

Foto: Volontariat bewegt / Hausleithner

Auch Herausforderungen hatte Hanna zu meistern: „Ich hatte eigentlich schon immer viel mit Kindern zu tun, da ich jahrelang in der Jungschar tätig war und eine große Verwandtschaft habe. Die Arbeit mit den Kindern im Kinderdorf war aber anders, da sie alle ein Packerl zu tragen haben.“ Von den 10 Monaten konnte sie sich viel mitnehmen: „Ich habe mich besser kennengelernt. Es ist ein sinnvoll genutztes Jahr, das eine positive Wirkung auf das eigene Leben hat, aber auch ein Mehrwert für die Gesellschaft ist.“ «

Infos: www.volontariat.at, www.sos-kinderdorf.at, www.ausserordentlich.at

Foto: Volontariat bewegt / Hausleithner
Foto: Volontariat bewegt / Hausleithner
Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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