Die Kunst des Makramee
Kurz mal die Welt vergessen
Aus Makramee lassen sich nicht nur Eulen, Blumenampeln oder Schlüsselanhänger herstellen, die uralte Knüpftechnik hat auch etwas Meditatives.
Makramee entstand im arabischen Raum und kam im 14. Jahrhundert mit den Seefahrern zu uns, erzählt Erni Schmiedleitner aus der Pfarre Raab in Oberösterreich. Schon vor vierzig Jahren hat sie viele Makramee-Kurse gehalten, und auch jetzt ist die uralte Knüpftechnik wieder voll im Trend.
Die Knoten haben sich nicht verändert, wohl aber, was daraus gemacht wird. „Früher hat man vor allem Blumenampeln, Lampenschirme und auch Wandbehänge geknüpft, sowie Eulen“, sagt Schmiedleitner.
Die moderne Ausrichtung bestätigt auch Kristina Baldauf aus Tirol, auch sie lehrt Interessierten im Rahmen von Volkshochschulkursen das kunstvolle Knüpfen: „Das ultimative Kultstück ist immer noch die Blumenampel, aber in den Kursen machen wir zum Beispiel auch Windlichter, Handy- oder Schnullerketten, Yogamatten-Netze, Federn und Quasten zum Schmücken.“
Das Wie
Als Standardmaterial wurde früher vor allem Jute und Sisal (Naturfaser, gewonnen aus den Blättern der Sisal-Agave) verwendet, heute ist Baumwollgarn der Favorit. „Ich mag, wie sich das Baumwollgarn anfühlt, und es ist auch feiner zu knüpfen als das Jutegarn“, sagt Kristina Baldauf.
Flachknoten, Erbsenknoten, Schraubenknoten, Brezelknoten, Rippenknoten – was erstmal kompliziert klingt, sei gar nicht so schwer zu erlernen, sind sich Kristina Baldauf und Erni Schmiedleitner einig: „Sobald man die Grundknoten drauf hat, kann man schon sehr viel machen.“
Besonderes Talent sei nicht notwendig. „Knoten kann jeder, jeder bindet sich ja auch seine Schuhe“, sagt Baldauf mit einem Augenzwinkern. Inspiration dazu gibt es in zahlreichen Büchern und im Internet, etwa unter www.pinterest.at.
Das Warum
Für die beiden Frauen ist Makramee nicht nur eine Knüpftechnik, sondern auch die Möglichkeit, dem Alltag zumindest für eine Weile zu entfliehen.
Schmiedleitner: „Wenn man vor sich hinküpft, kommt man richtig zur Ruhe und vergisst die Zeit.“ „Makramee hat etwas Meditatives und Beruhigendes. Man kann dabei seine Gedanken schweifen lassen“, sagt auch Baldauf.
Makramee-Kurs Pfarre Raab: 25. Jänner, 1. und 8. Februar, jeweils um 19 Uhr, Anmeldung: 07762 2014 und 0676 5996422
Kristina Baldauf auf Instagram: @k3ristinab
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.