Geschenke müllfrei verpacken
Mit Furoshiki, einer Technik aus Japan, können Dinge unterschiedlicher Form und Größe schnell und müllfrei verpackt werden.
Herkömmliches Geschenkpapier wird oft nur einmal verwendet, dann kommt es in den Müll. Mit Furoshiki können Geschenke nicht nur plastikfrei verpackt werden, diese aus Japan stammenden, quadratischen Tücher aus Leinen, Baumwolle oder Seide sind auch immer wieder verwendbar.
Der Name Furoshiki setzt sich laut dem Blog furoshiki.news aus „furo“, das bedeutet Bad, und „shiki“, das bedeutet unterlegen, zusammen. Im 14. Jahrhundert hat der japanische Herrscher Yoshimitsu Ashikaga andere Fürsten zum Baden eingeladen. Damit sie ihre Kimonos nicht untereinander verwechselten, legten sie sie auf ein quadratisches Tuch und packten sie darin ein. Diese Vorgangsweise breitete sich später auch unter den normalen Bürger/innen aus, wobei die Furoshiki nicht mehr nur zum Aufbewahren von Kimonos und Badesachen, sondern auch zum Verpacken und Transportieren unterschiedlicher Alltagsgegenstände verwendet wurden. Auf den Tüchern befand sich zum Teil das Familienwappen, Marktverkäufer druckten ihr Logo, ihr Markenzeichen darauf. Heute werden die Furoshiki hautsächlich als Geschenkverpackung, manchmal auch als Tragetasche benutzt.
Keine Schere, kein Klebeband
Nicht nur der Nachhaltigkeitsaspekt ist ein klarer Vorteil der Furoshiki. Mit den Tüchern lassen sich unterschiedliche Gegenstände, auch Sperriges einpacken und die dazugehörige Falt- und Knottechnik ist ruckzuck erlernbar. Zudem werden dafür weder eine Schere noch Klebeband benötigt. Alles, was man braucht, ist ein schönes, quadratisches Tuch mit einer Seitenlänge von 70 bis 100 Zentimetern aus Baumwolle, Leinen oder Seide. Der Stoff sollte möglichst dünn und weich sein, sodass man ihn gut knoten kann. Bei der beschriebenen Größe handelt es sich um keine in Stein gemeißelte Regel, es lohnt sich sicherlich, ein kleines Repertoire an mehreren Tüchern in unterschiedlichen Größen und Mustern anzulegen. Traditionellerweise werden die Furoshiki von der beschenkten Person wieder an die schenkende zurückgeben, doch das Tuch kann auch selbst Teil des Geschenks sein.
Furoshiki werden von mehreren (Online-)Händlern zwar zum Kauf angeboten, im Grunde lassen sich aber auch Stoffe und Stoffreste, die man vielleicht zu Hause hat, dafür verwenden.
So wird's gemacht
Im Internet findet man zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Videos zu Furoshiki, außerdem gibt es Bücher, die sich dieser Verpackungsmethode widmen. Toll erklärt wird der Grundknoten, „Ma-Musubi“ genannt, auf dem Blog furoshiki.news: Den rechten Zipfel über den linken legen, das linke Ende einmal vorne um das rechte herumwickeln. Die Enden zeigen in die ursprüngliche Richtung. Dann das linke Ende nach rechts halten und mit dem rechten Ende von hinten nach vorne durch den entstandenen Ring ziehen. Beide Enden leicht anziehen und an den beiden längeren Seiten festziehen.
Nachfolgend noch zwei Beispiele für das Verpacken eines quadratisches Geschenks sowie von zwei Flaschen:
Ein quadratisches Geschenk wird in die Mitte des Tuchs gelegt, sodass dessen Ecken auf die Kanten des Furoshiki schauen. Zwei gegenüberliegende Ecken werden mit einem Doppelknoten zusammengebunden. Die anderen Ecken werden um diesen Knoten herumgelegt und ebenfalls verknotet. Die „Zipfel“ können unter die Knoten gesteckt (eventuell eine Stricknadel zu Hilfe nehmen) und nach Belieben modelliert werden. Zusätzlich kann das so entstandene Bündel noch weihnachtlich dekoriert werden, mit Christbaumkugeln, Zimtstangen, kleinen Tannenzweigen oder was immer gefällt.
Zum Verpacken von zwei Flaschen diese mit dem Flaschenboden zur Tuchmitte legen, die Flaschen bilden eine Diagonale von Ecke zu Ecke des Tuchs. Zwei gegenüberliegende Ecken werden übereinander in die Mitte gelegt und um die Flaschen gewickelt – je fester, desto besser. Die Flaschen vorsichtig aufstellen und über den Korken verknoten.
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
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