Kerzen als Lebensbegleiter
Eine Flamme fürs Leben
Kerzen begleiten Gläubige durchs ganze Leben. Beginnend mit der Taufe, bringen sie nicht nur Licht und Wärme, sondern haben noch eine viel tiefere Bedeutung. Sie sorgen bei Stromausfall für Licht und an lauen Sommerabenden für eine gemütliche Stimmung: Kerzen. Sie sind jedoch besonders im Alltag von Gläubigen mehr als nur Lichtspender. Kerzen begleiten durchs ganze christliche Leben, vom Täufling bis zum Verstorbenen.
Vier Kerzen sind es, die die Kirche dem Menschen mit auf dem Weg gibt: die Taufkerze, die Kommunionkerze, die Hochzeitskerze und die Sterbekerze. Jede wichtige Phase des Lebens wird so abgedeckt.
Vor allem an der Vielfältigkeit der Symbole, die man für die Taufkerze auswählen kann, zeigt sich deren tiefe spirituelle Bedeutung. Entzündet vom Paten oder von den Eltern an der Osterkerze, soll sie mit ihrem Licht dem Täufling helfen, seinen Weg im Leben und in der christlichen Gemeinschaft zu finden. Sie erinnern außerdem daran, dass die Getauften mit Christus auferstehen. Mit den verschiedenen Symbolen kann dem Taufkind jeweils eine besondere Botschaft mitgegeben werden. Da ist der Lebensbaum als Verkörperung des ewigen Lebens, der Regenbogen als Sinnbild von Gottes Liebe und Verbundenheit mit den Menschen, die Taube, die für den Heiligen Geist steht und Mut, Frieden, Liebe und Kraft zur Fantasie schenken soll. Beliebt ist auch der Fisch als Taufsymbol – eines der ältesten und wichtigsten Erkennungszeichen des Christentums. Noch viele andere Symbole können Botschaften für den Täufling sein, die ihn sein Leben lang begleiten, wie etwa Engel, Arche Noah, Kreuz, Wasser, Kranz oder Kelch.
Niemals erlöschen
Dieselben Symbole können auch auf der Kommunionkerze vorhanden sein. Heutzutage wird meist eine neue Kerze für die Erstkommunion verwendet, da die Taufkerze oft nicht mehr vorhanden ist. Dafür darf das Kommunionkind diese selbst tragen und kann sich diesmal ganz bewusst werden, welche Bedeutung diese hat: Sie ist eine Erinnerung an die eigene Taufe und zugleich der Auftrag, das Licht des Glaubens in sich nie erlöschen zu lassen.
Der Kreis schließt sich
Die Hochzeitskerze – für Liebe, Licht und ein harmonisches Miteinander stehend – gibt es etwa seit dem Mittelalter. Früher suchten die Eltern der Braut die Hochzeitskerze aus. heutzutage ist das nicht mehr so, allerdings gibt es da und dort noch den Brauch, die Hochzeitskerze mit den jeweiligen Taufkerzen von Braut und Bräutigam zu entzünden.
Ein nicht unübliches Hochzeitsgeschenk war in früheren Zeiten zudem eine „Versehgarnitur“: Diese besteht unter anderem aus einem Standkreuz, Kerzenständern, Silberschälchen und einem Tablett. Die Sterbekerzen werden links und rechts vom Kreuz, das an das Bett des Verstorbenen gestellt wird, platziert. So schließt sich der Kreis der Kerzen als Lebensbegleiterinnen
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
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