Im Wald warten die Pilze
Auf in den Schwammerlherbst

Ausrüstung braucht man beim Pilzesammeln nur wenig. Beim Sammeln selbst gilt es jedoch ein paar Dinge zu beachten. | Foto: printemps/stockadobe
  • Ausrüstung braucht man beim Pilzesammeln nur wenig. Beim Sammeln selbst gilt es jedoch ein paar Dinge zu beachten.
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Mit dem ersten Fallen der Blätter und den kürzer werdenden Tagen hält auch die Hauptsaison für Pilzsammler/innen Einzug. Die Kombination aus milden Tagen, ausreichend Regen und kühleren Nächten lässt die Schwammerl wie, nun ja, wie Schwammerl aus dem Boden schießen.

Ausrüstung und Tipps
Stefan Marxer, Autor des Buchs „Pilzvergnügt“ (siehe Buchtipp) weiß, was angehende Pilzsammler/innen alles benötigen: „Ideal sind feste und am besten wasserdichte Schuhe mit gutem Profil und eine lange Hose, die auch im Sommer vor Kratzern durch Äste oder bodennahe Pflanzen und Sträucher schützt. Weiters benötigt werden ein Pilzmesser und ein luftdurchlässiger Behälter zum Verstauen der Pilze, wie zum Beispiel ein Korb oder eine Stofftasche.“ Die Pilze können mit dem Messer dicht am Boden abgeschnitten werden, oder man dreht sie bei entsprechender Größe sanft mit den Händen aus der Erde heraus. Letzteres schont das unterirdische, sehr empfindliche Pilzgeflecht. Experte Marxer rät zudem, nach dem Sammeln die entsprechende Stelle mit umgebenden Material wie Blätter, Nadeln oder Streu leicht zu bedecken, um das Pilzgeflecht vor Trockenheit und Sonneneinstrahlung zu schützen. Bevor es zum Pilzesammeln in den Wald geht, sollte man abklären, wo und wie viel überhaupt gesammelt werden darf. In Österreich ist dies teilweise unterschiedlich geregelt. Wie auf der Website „www.bergwelten.com“ nachzulesen ist, gilt folgende Grundregel: Verbietet es der/die Waldeigentümer/in nicht ausdrücklich, etwa durch das Aufstellen von Hinweisschildern, ist das Sammeln zulässig und entgeltfrei. Pro Person und Tag dürfen laut Österreichischem Forstgesetz maximal zwei Kilogramm gesammelt werden. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln entweder eingeschränkt oder ganz verboten, genauere Infos dazu gibt es auf der Website des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.


Was wo wächst

Die Pilzvielfalt in Österreich ist groß, und nicht alle sind genießbar, manche sogar giftig. Deshalb gilt es, beim Sammeln immer darauf zu achten, ob der gefundene Pilz nicht auch einen giftigen Doppelgänger haben könnte – wird dies mitbedacht, steht dem Pilzgenuss nichts mehr im Weg. Zu den bekanntesten essbaren Arten zählen sicherlich die Eierschwammerl, die sowohl in Nadel- als auch Laubwäldern wachsen und feuchte Stellen, dichtes Moos oder das Gras unter den Fichten bevorzugen. Je nach Art des Waldes, so erfährt man auf der Website „www.bluehendesoesterreich.at“, sind die trichterförmig wachsenden Eierschwammerl weißgelb bis dottergelb gefärbt. Der Stein- oder Herrenpilz besitzt einen am Ansatz bauchigen und sich nach oben hin verdünnenden Stiel und einen hell- bis dunkelbraun gefärbten Hut. Er wächst gerne im Schatten alter Fichten, allzu dunkel darf es für ihn aber nicht sein, sodass er auch am Rande von Wegen oder kleinen Bächen zu finden ist. Die Krause Glucke befällt als Parasit im Flachland und in niedrigen Berglagen Stämme von alten Kiefern. Äußerlich ähnelt sie einem Badeschwamm und kann einen Durchmesser von bis zu 40 Zentimetern erreichen. Die Farbe ist zunächst weißlich, später leicht grau. Der Schopftintling gehört zu den wenigen genießbaren Tintlingen und hat sein Zuhause an grasigen Standorten wie Wald- und Wegrändern oder Wiesen. Er hat einen sehr weichen, pelzigen und weißen Hut, welcher seitlich vom Stamm flach abfällt. Er tritt einzeln, aber auch in Gruppen auf. Ein weiterer Herbstpilz ist der Parasol, zu finden an hellen, mit Gras bewachsenen Flächen. Der Stiel mit dem verschiebbaren Ring wird bis zu 40 Zentimeter hoch und trägt einen zunächst kugelförmigen Hut, der sich später bis zu 25 Zentimeter weit aufspannt. Dies sind nur einige der vielfältigen Pilzarten, die es bei uns zu entdecken gibt. Auf in den Wald!

Buchtipp: Pilzvergnügt. Die Schätze des Waldes aufspüren, Stefan Marxer, Löwenzahn 2020, 184 Seiten, € 24,90.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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