Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Positionen - Monika Prettenthaler
Be(un)ruhigung!?

Die einen sagen: „Es ist Sommer!“ Und sie liegen richtig, weil der meteorologische Sommerbeginn mit 1. Juni festgelegt ist. Andere sagen: „Endlich beginnt der Sommer!“ Und auch sie haben recht, weil der astronomische Sommer auf der nördlichen Erdhalbkugel am 21. Juni beginnt. Wieder andere sagen: „Ab jetzt werden die Tage wieder kürzer!“ Sie denken auch richtig, denn der 20. Juni ist in diesem Jahr der längste Tag, und mit der Sommersonnenwende nimmt die Tageslänge wieder ab. Noch viele andere...

  • 17.06.20

Mutworte - Christa Carina Kokol
Nur Mut!

Vielleicht haben Sie das Bild von der letzten Seite des Sonntagsblatt Nr. 12 (22. März) noch in Erinnerung? Mitten in schwerer Zeit der Corona-Pandemie steht der italienische Pfarrer Giuseppe Corbari am Altar. Er feiert den Gottesdienst nicht allein, sondern mit Selfies seiner Gemeindemitglieder. Die Fotos bedeuten ihm viel mehr als ein Stück bedrucktes Papier, sie sind stellvertretend für die realen Menschen seiner Pfarre. In einem Aufsatz schreibt der deutsche Schriftsteller Botho Strauß,...

  • 09.06.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Zeichen am Wege und eine große Frage

Zu meiner Jungscharzeit haben wir aus der „Bubenweisheit“ gelernt, bei Geländespielen bestimmte Zeichen in der Natur zu hinterlassen und sie zu verstehen. Auch die Pfadfinder verwenden solche Bodenzeichen. Beim Begräbnis des Theologen Philipp Harnoncourt erinnerte dessen Bruder Karl an ein bestimmtes: einen Punkt mit einem Kreis rundherum. Es bedeutet: Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen. Vor kurzem haben wir Christi Himmelfahrt gefeiert. Jesus hat seine Aufgabe erfüllt,...

  • 09.06.20
Foto: Starfoto

Offen gesagt - Hannes Hamilton
Vater werden und sein

Wie war das Vaterwerden für Sie? Was für ein Vater wollen Sie sein? Dass ich Vater werden möchte, war für mich schon lange klar. Ich komme aus einer großen Familie, bin das vorletzte von sechs Kindern und wuchs mit jüngeren Nachbarskindern und Nichten und Neffen auf. Kleine Kinder und auch Babies waren mir nie fremd. Ich wollte gerne schon früh selbst Kinder haben, aber meine Frau und ich haben gewartet, bis wir unsere Ausbildungen abgeschlossen hatten. Seit fünf Monaten bereichert nun Matilda...

  • 09.06.20

Positionen - Leopold Neuhold
Weil's Vorschrift ist?

Ein Unteroffizier fragt die Rekruten, warum der Gewehrschaft aus Walnussholz ist. Die jungen Soldaten zählen verschiedene mögliche Gründe auf. Weil dieses Holz widerstandsfähiger sei, sagt der eine, der andere erwähnt die glatte Oberfläche des Holzes, wieder ein anderer begründet die Wahl des Holzes damit, dass es so elegant sei. „Alles Blödsinn!“, merkt der Unteroffizier kühl an. Und gibt dann den seines Erachtens wahren Grund zum Besten: „Weil es so Vorschrift ist!“ Wir sind heute in vielen...

  • 09.06.20
Foto: Foto: Michael Rieß

Mutworte - Korbinian Birnbacher
Wenn Gemeinschaft gefährlich sein kann

Geht es bei COVID-19 jetzt wirklich um Mut? Nein! Und schon gar nicht geht es jetzt um Unmut, Wagemut oder Übermut! Jetzt geht es um etwas ganz anderes: Um Konsequenz, Verlässlichkeit, Disziplin und Stabilität! Trotz aller Versicherungs- und Vorsorgementalität – ein Zug unserer Zeit? – gibt es viele Unwägbarkeiten in unserem Leben, die wir nicht planen können. Wir können uns wirklich gegen alles Mögliche versichern … aber gegen eine Pandemie wie COVID-19 können wir nichts ausrichten. Plötzlich...

  • 03.06.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Ein Gott, der uns gewogen bleibt

„Bleib mir gewogen!“ So verabschiedete sich Professor Philipp Harnoncourt gern, wenn er uns in der Redaktion besuchte. Das Wirken dieses vielseitigen Theologen, der am 25. Mai gestorben ist, hat eine reiche Ernte hinterlassen. Zu seinem 80. Geburtstag hatte er eine geistige Auseinandersetzung mit der Vorstellung und den Bildern vom dreifaltigen Gott angeregt, verbunden mit einem künstlerischen, literarischen und musikalischen Wettbewerb dazu. Bei einer Exkursion nahm er uns damals in eine...

  • 03.06.20
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Astrid Polz-Watzenig
Schau auf das Mögliche

Momentan ist durch Corona vieles ungewiss. Was kann helfen, damit umzugehen? Was immer hilft, ist Struktur. Gerade wenn man momentan mehr zu Hause ist als sonst, ist es hilfreich, den Tagesablauf zu strukturieren. Wenn keine Verabredungen oder Termine anstehen, sich trotzdem so anziehen, als würde man aus dem Haus gehen. Wenn man von zu Hause arbeitet, Pausen einplanen und auch wirklich machen. Alles, was einem selbst guttut, hilft, eine Krise leichter zu durchschreiten. Dazu gehört auch...

  • 03.06.20

Positionen - Elisabeth Wimmer
Auf dem Seil

Frühmorgens in Manhattan: Ein paar Menschen schauen nach oben zu den Türmen des World Trade Center. Es ist der 7. August 1974, und die Twin Towers stehen noch unfertig und einigermaßen unhinterfragt an ihrem Platz. Doch dazwischen, in gut 400 Metern Höhe, geht jetzt jemand auf einem gespannten Seil einige Male von dem einen Gebäude zum anderen und zurück, legt sich gar zwischendurch auf das Seil. Diese Geschichte ist wahr und tatsächlich passiert. Der Franzose Philippe Petit hatte seinen...

  • 03.06.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
"Danke sehr herzlich vergnügt!"

Auf meinem Handy ist eine SMS vom 30. April gespeichert: „Danke sehr herzlich und vergnügt. jw.“ Dieser Dank von Bischof Johann Weber bezog sich auf ein Foto aus der Studentenzeit von ihm und seinem priesterlichen Weggefährten Leopold Städtler, das wir anlässlich hoher Geburtstage der beiden gebracht hatten. „Danke sehr herzlich und vergnügt.“ Das letzte Wort, das Bischof Weber an mich persönlich gerichtet hat. Sein Abschiedswort. Eine Zusammenfassung seiner Botschaft. Herzlichkeit und...

  • 27.05.20
Foto: Scheucher

Offen gesagt - Hanna Scheucher
Wieder in der Schule

Wie war die Zeit des Home-schooling, und wie ist es jetzt wieder in der Schule? Es war schon cool, so lange Zeit zu Hause zu sein. Gott sei Dank wohne ich mit meiner Familie in einem Haus mit großem Garten. Mit meiner Mama habe ich immer Zeiten ausgemacht, wann gelernt werden muss. Einiges habe ich mir auch selbst eingeteilt. Wenn das Wetter schön war, bin ich viel draußen gesessen und hab draußen gelernt, zum Beispiel die Englisch-Vokabeln. Meistens hat sich meine Katze dazugesetzt – und es...

  • 27.05.20

Positionen - Alois Strohmaier
Vom großen Glück der Nähe

Von „herzzerreißenden Szenen“ während der Corona-Krise erzählt Mustafa Salkovic, Hausleiter in einem Klosterneuburger Seniorenheim. Der „Kurier“ berichtete in Wort und Bild: Eine betagte Frau mit einem Sträußchen Tulpen im Arm steht vor dem mit Plexiglas abgesicherten Besucherraum. Durch das Glas hindurch sieht man ihren Gatten im Rollstuhl. Seit 60 Jahren sind die beiden verheiratet. Jeden Tag besucht die Frau ihren Mann, um dank der vom Haustechniker geschaffenen „Besucherschleuse“ ein...

  • 27.05.20

Mutworte - Christa Carina Kokol
Wer will denn schon geistlos sein?

Was ist in Krisenzeiten wichtiger: verantwortungsvoll zu handeln oder hoffend zu beten? Kurt Remele, Leiter des Institutes für Ethik und Gesellschafslehre an der Uni Graz, löste mit seiner „Außenansicht“ in der Kleinen Zeitung einige Diskussionen aus. Der Autor spricht religiöse Rituale an, die natürliche Begrenzungen nicht auf magische Weise aufheben. Als Beispiel nennt er Spitzensportler, die Gebete sprechen oder sich bekreuzigen, um den Sieg zu erringen. Ohne hartes Training und...

  • 27.05.20
Foto: Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Ein Symptom ist noch keine Diagnose

„In letzter Zeit bin ich manchmal richtig froh, wenn mein Mann morgens endlich aus dem Haus gegangen ist. Mich erschreckt das. Liebe ich ihn nicht mehr?“ Viele Frauen kennen das. Wenige sprechen darüber. Zunächst ereilt einen der Schrecken der Erkenntnis: Wenn er geht, geht es mir besser. Dann kommt meistens eine Verunsicherung dazu: Was bedeutet das? Und unversehens stellt sich noch Scham ein: Darf ich überhaupt so fühlen? Eine schwierige Mischung! Die gute Nachricht für Sie: Sich dieser...

  • 19.05.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Eine Flamme, die nicht erlischt

Manchmal ist es eine Geburtstagsüberraschung oder einfach ein Gag, wenn die Kerzen auf der Torte sich nicht ausblasen lassen. Das kann manch Überraschten auch verwirren. So wie mich eine Kerze, mit der ich beim ersten wieder größeren Sonntagsgottesdienst mit der Gemeinde unsere Osterkerze anzünden wollte. Da das Ewige Licht, von dem ich mittels einer schmalen Hilfskerze das Licht zur Osterkerze bringen wollte, schon tief drin im Gefäß brannte, habe ich vorher ausprobiert, ob das klappt. Dann...

  • 19.05.20

Offen gesagt - Herbert Handl
Kirchenmusik anders

Wie waren die letzten Wochen für Sie als Kirchenmusiker? Für mich persönlich waren sie nicht ganz schlimm, da ich mit meiner Familie in Thörl auf einem kleinen Bauernhof lebe. Dort habe ich auch eine Übe-Orgel, und in den letzten Wochen hatte ich viel Gelegenheit zu üben. Auch bin ich endlich dazugekommen, Noten zu sortieren – zu Hause wie auch in der Pfarre. Mein Dienst bei den Gottesdiensten war natürlich nicht möglich, und auch die Chorproben der Stadtpfarrkantorei und des Kinderchores sind...

  • 19.05.20

Positionen - Karl Veitschegger
Krise und Phantasie

Krisensituationen regen die Phantasie an. Und das ist zunächst einmal gut. Menschen entwickeln erstaunlich gute Ideen, um sich und anderen zu helfen, Not zu lindern, Krankheiten zu besiegen usw. Aber es gibt auch die dunkle Seite: Verschwörungsphantasien. Beim Brand Roms bezichtigte Nero die Christen, Feuer gelegt zu haben; in der Pestzeit beschuldigten Christen die Juden, Brunnen zu vergiften; am Anfang der Neuzeit verurteilten katholische und protestantische Richter Hexen als Ursache für...

  • 19.05.20
Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Wie liebt mich Gott?

Die Frage, wie Gott ihn liebt, bewegt den aus Damaskus stammenden Schriftsteller Omar Khir Alanem seit frühen Jugendtagen. Seine Mutter, so erzählt er, gab ihm einst eine bildhafte Antwort auf das, was in Zeit und Raum unsagbar ist: „Wenn Gott dich liebt, lässt er auch zu, dass die Menschen dich lieben“. Und auf seine dringliche Nachfrage: „Und wie?“, strich sie ihm liebevoll übers Haar: „Indem du die Menschen liebst.“ Wenn ich in heutiger Zeit vielen begegne, die im öffentlichen Raum...

  • 13.05.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Begegnung in der U-Bahn

Der seinerzeitige französische Außenminister Robert Schumann trat einmal in der Metro einer Dame unabsichtlich auf den Fuß. Diese fuhr ihn barsch an, warum er nicht besser aufpasse. Dann schaute sie auf, und als sie sein Gesicht sah, entschuldigte sie sich zerknirscht und meinte: Verzeihen Sie meine rüde Ausdrucksweise, aber ich habe geglaubt, es ist mein Mann. Robert Schumann gehört zu den Gründervätern der Europäischen Union, deren erster Vorläufer, die Montanunion, vor 70 Jahren gegründet...

  • 13.05.20
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Heimo Kaindl
Corona-Kirchenpflege

Was ist bei der Kirchenpflege in Zeiten von Corona zu beachten? Eines vorweg: Niemand muss Angst davor haben, eine Kirche zu betreten. Die Mesnerinnen und Mesner und alle, die sich um die Kirchen kümmern, werden von uns gut informiert, wie sie auch in diesen Zeiten unsere Kirchen hygienisch halten. Rechtzeitig sollen außerdem alle Pfarren mit Hygienematerial versorgt werden, damit sie im Eingangsbereich der Kirchen Desinfektionsmittel für die BesucherInnen zur Verfügung stellen können. Denn...

  • 13.05.20

Positionen - Monika Prettenthaler
2.0-Erkenntnisse

Erkenntnis gewinnen wir aus der Verarbeitung von Erfahrungen – das braucht Zeit. Meine Nichte im Gartengespräch: „So oft wie heuer zu Ostern war ich schon lange nicht mehr in der Kirche.“ Nein, sie hat sich nicht in die Stille der Kirche gesetzt und gebetet, sondern von den österlichen Gottesdiensten zu Hause erzählt. Sie weiß, dass auch Familie Kirche ist. – Ein Schüler schickt während des Fernlehre-Religionsunterrichts Fotos und beschreibt, wie er gemeinsam mit Mutter und Cousins die...

  • 13.05.20
Foto: Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Mit Schuld umgehen

Große Freude! Andrea durfte zu uns nach Hosman ziehen. Und Angelica war begeistert, dass sie eine neue Zimmerkollegin hatte. In den ersten Tagen war alles in Ordnung. Das junge Mädchen machte in der Haushaltsschule gut mit, war aufmerksam und wurde gelobt. Da begann es auch schon, ich erkannte es am finsteren Blick Angelicas. „Hätte ich Andrea nicht aufgeweckt, hätte sie heute verschlafen“, meckerte sie. Wir sahen die aufflammende Eifersucht und versuchten Angelica zu besänftigen.Doch wenige...

  • 06.05.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Danke für das gute "Home office"

„Home office“ ist seit längerem das „Zauberwort“ für vieles, was wir zu Hause statt am Arbeitsplatz oder in der Schule machen. Manche sind „Home office“ schon lange gewohnt. Vor allem die Mütter. Vielleicht wurde der Muttertag erfunden als ein Dank für das viele, das gerade Mütter zu Hause leisten. Für mangelnde Anerkennung oder Entlohnung konnte er freilich kein Ersatz sein. Die letzten Monate mit dem vielen „Home office“ haben dazu geführt, dass so manchen Menschen mehr Beachtung geschenkt...

  • 06.05.20
Foto: privat

Offen gesagt - Petra Stodola-Wicha
Mehrfachbelastung

Wie ist es derzeit als berufstätige Mutter mit schulpflichtigen Kindern zu Hause? Meine beiden Söhne (17 und 7 Jahre) und ich sind momentan zu Hause. Mein Mann konnte weiter arbeiten gehen, ich bin teilzeit im Homeoffice. Was soll ich sagen: Es war und ist mühsam! Mein Älterer macht sein schulisches Pensum zwar selbstständig – worüber ich sehr froh bin –, aber mein Siebenjähriger braucht im Grunde meine volle Aufmerksamkeit für seine Schulaufgaben. Das habe ich mir vorher wirklich einfacher...

  • 06.05.20

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