Tag der liturgischen Dienste
Jeder Gottesdienst braucht liturgische Dienste

Die verschiedensten liturgischen Dienste - wie hier die Kommunion-HelferInnen - standen im Mittelpunkt des Tags der liturgischen Dienste am 1. Juli im Grazer Priesterseminar - mit anschließender Festmesse im Dom | Foto: Neuhold
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Ein Nachmittag reich an Begegnung und Austausch, beschreibt eine Teilnehmerin den Tag der liturgischen Dienste, der heuer anlässlich des Jubiläums „60 Jahre Liturgiereform“ wieder alle liturgisch Engagierten und Interessierten der Diözese Graz-Seckau zusammenrief. Am Samstag, 1. Juli, trafen sich rund 250 Teilnehmende, darunter 60 ChorsängerInnen und knapp 30 MinistrantInnen, im Priesterseminar in Graz zu einem großen Thema: Gottesdienst.

Die Theologin und Pädagogin Monika Prettenthaler fragte in ihrem Impuls-Vortrag zum Thema „Gottesdienst ERLEBEN“ nach der Bedeutung von Gottesdiensten für die Mitfeiernden und was daran „das Erlebbare und das Belebende“ sein kann. Sie kam zu dem Schluss: „Wir als liturgisch mitverantwortliche Gottesdienst-GestalterInnen können Erleben nie machen, aber wir können bzw. müssen uns um die Bedingungen für die Möglichkeit, dass Gottesdienste für die Feiernden immer wieder zum Erlebnis werden können, bemühen.“

Aus einer großen Auswahl an Workshops konnten die TeilnehmerInnen anschließend das für sie passende Thema wählen: KantorInnen-Dienst, Predigen, Kinderliturgie, Symbolgottesdienste, Kirchen-Pflege und vieles mehr. Für MinistrantInnen gab es einen eigenen, kreativen Workshop im Diözesanmuseum, wo man außerdem an einer Führung durch die aktuelle Ausstellung teilnehmen konnte.

Karl Felber berichtet aus dem Begräbnisliturgie-Workshop: „Oft kommt es vor, dass trauernden Angehörigen die Worte fehlen. Gelegentlich verschlägt es auch uns als Vorbeter, als Begräbnisleiter die Sprache. Übliche Floskeln helfen da gar nichts. Gemeinsam schweigen angesichts des Schmerzes, aber auch Symbole und Zeichenhandlungen in der Feier können sehr hilfreich sein.“

Einen Workshop rund um ökumenische Gottesdienste hielten die katholische Pastoralreferentin Elisabeth Fritzl und der evangelische Pfarrer Friedrich Eckhardt. Sie tauschten sich mit den Teilnehmenden über „Glanz- und Schreckensmomenten“ im ökumenisch miteinander Feiern aus und ermutigten zu Experimentierfreude. „Es wurde allen klar, dass ökumenische Gottesdienste eine sehr genaue Vorbereitung, viel Gespräch der ökumenischen FeierpartnerInnen und Kompromissbereitschaft von allen Seiten brauchen“, erzählt Fritzl.

Der anschließende Festgottesdienst mit Bischof Wilhelm Krautwaschl im Dom berührte auf vielen Ebenen – auch durch die eigens in Auftrag gegebene Messe „Ich bin da“ für KatnorIn, Chor, Gemeinde, Saxophon, Schlagwerk und Orgel. Unter der Leitung von Domkapellmeisterin Melissa Dermastia wirkten Domchor,
Domkantorei, Schutzengelchor, Kantor Ewald Nagl, Katja Zwanziger (Saxophon), Jinwei Zhang (Schlagwerk) und Domorganist Christian Iwan mit. Das Besondere an dieser Komposition sei eine neue Verknüpfung von Musik, Text und ritueller Handlung, erklärt Bruno Almer, Liturgiereferent der Diözese. Damit soll ein neues Erleben und die tätige Teilnahme („participatio actuosa“) – eine Grundmelodie der Liturgiereform – am Gottesdienst gefördert werden.

Elisabeth Fritzl empfand als „starkes Hoffnungszeichen, dass Weihbischof Maksym Ryabukha aus der Ukraine mitgefeiert hat“. Karl Felber beschreibt die sinnliche Kraft des Gottesdienstes: „Das Lektionar wurde von Hand zu Hand weitergereicht. Mit Brot und Wein wurden auch Weihrauchkörnern zum Altar gebracht. Ton und Gesang, anfangs zart schwebend, verdichteten sich immer neu. Sie erfüllten den Raum und schufen mit Weihrauchduft und gedehnter Zeit eine Atmosphäre des Gebetes, der Erwartung, des Da-Seins.“

Weitere Eindrücke vom Gottesdienst:


„Jeder Gottesdienst braucht liturgische Dienste. Das wurde hier vertieft und gefeiert, danke dafür! Mich bestärkt dieser Tag darin, auf das große ‚Ich bin da‘ Gottes mit einem bescheidenen ‚Da bin ich, Herr‘ zu antworten.“ Karl Felber


„Der Festgottesdienst, bei dem Neukompositionen für verschiedenen Teile der Messe uraufgeführt worden, war eine dichte Feier, die sinnlich ansprechend und herausfordernd war. Ein starkes Hoffnungszeichen war, dass Weihbischof Maksym Ryabukha aus der Ukraine mitgefeiert hat. Das ‚Thema‘ der Messe: ‚Ich bin da‘ wurde für mich auch dadurch spürbar. Ein großes DANKE an Liturgiereferent Bruno Almer und den Verantwortlichen für die Musik für die Organisation dieses wertvollen Tages!“ Elisabeth Fritzl

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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