Dank für den Blick nach vorn
Bischof Wilhelm Krautwaschl wurde auf Schloss Seggau herzlich zum 60. Geburtstag gratuliert. Mit Gespräch über den Glauben, Segen und fröhlicher Begegnung.
Wer an der Spitze steht, soll nicht (auf die anderen) hinabschauen, sondern vorausschauen. Mit diesem Spruch charakterisiert Generalvikar Erich Linhardt den Geburtstagsjubilar Bischof Wilhelm Krautwaschl. Am 4. März, einen Tag vor seinem Sechziger, wird auf Schloss Seggau der Geburtstag als Fest der Begegnung begangen. Gäste aus dem kirchlichen und öffentlichen Leben, Familienangehörige und Weggefährten sind die herzlichen Gratulanten.
Vier wesentliche Eigenschaften des steirischen Bischofs hebt der Generalvikar bei der Begrüßung heraus: Er stößt Reformprozesse an und nimmt dabei in Geduld alle mit. Er teilt mit anderen, was er hat und was er kann. Er blickt immer über die Ränder hinaus zur Weltkirche. Und bei der Begegnung mit Kindern und Jugendlichen lebt er auf.
Im Gespräch. Auf dem Podium stellt sich der Bischof mit der Pharma-Unternehmerin und TSV-Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl sowie dem Schauspieler Johannes Silberschneider den Fragen von Barbara Krenn, der Leiterin der Hauptabteilung „Religion und Ethik – multimedial“ im ORF. Silberschneider spricht von der Wichtigkeit der Kinder und dass Religion in der Familie beginnt. Den Glauben habe er immer wieder als hilfreich erfahren, angefangen von den bunten Fenstern und hohen Räumen einer Kirche.
Ein heiliger Ort ist für mich, wo ich zu Hause bin, antwortet Brigitte Annerl. Der Glaube habe ihr immer geholfen: in ihrer nicht leichten Kindheit, im Unternehmen und beim Hartberger Fußballverein, wo sie überall erfolgreich war, weil sie auch daran geglaubt hat. Gottvertrauen ist Selbstvertrauen, resümiert sie. Bei Herausforderungen glaubt sie, dass Gott ihr das zutraut.
Auch nach dem Glaubenszweifel wird gefragt. Glaube ist dynamisch, meint Silberschneider und brauche auch Zweifel und Wüstenerfahrungen. Die Welt sei ein Ort des Lernens und der Reifung. Annerl erinnert sich, wie sie nach einer Krankheit wieder lernte, die kleinen, alltäglichen Dinge zu schätzen.
Bischof Krautwaschl hat aus seiner Kindheit die Erfahrung bis heute mitgenommen, dass ihm die Mutter oft ein Segenskreuz auf die Stirn gezeichnet hat. Auch als Bischof wolle er der „Willi Krautwaschl“ bleiben, der das ihm Mögliche tut und vieles dann im Gebet Gott hinlegt. Mystik und Politik seien für ihn kein Entweder-Oder.
Segen. Diakon Peter Weinhappl und Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler leiten die anschließende Segensfeier. Vor einem Bild von Johannes Rauchenberger, das den Kampf Jakobs mit Gott darstellt, wird die biblische Erzählung von der „Himmelsleiter“ gelesen. Nora Tödtling-Musenbichler deutet die Leiter. Man braucht sie auf einer Baustelle, wenn Neues entsteht. Sie hilft wie ein verlängerter Arm, etwas erreichen zu können. Sie ist, wie auch der Weg zwischen Mensch und Gott, keine Einbahn. Und sie gibt Stütze und Halt.
Der Bischof wird in die Mitte des Saales geholt. Alle beten still für ihn, und zum Lied „Der Herr segne dich“ breiten die Anwesenden ihre Hände aus, um ihren Bischof zu segnen. Ein bewegender Moment. Alle stimmen in das Lied „Nun danket alle Gott“ ein. Und die „Brandl Sänger und Geigenmusi“ aus Bruck, die das ganze Fest schwungvoll begleitet, lässt ein herzliches „Happy birthday“ folgen.
Herbert Messner
Lerncafés und Burundi
Für des Bischofs Wunschgeschenke (Unterstützung der Caritas-Lerncafés oder ihrer Burundi-Projekte) kann weiterhin gespendet werden:
Fundraising Facebook Seite Bischof Wilhelm Krautwaschl.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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