Neue Kardinäle
Baldige Ernennung
Neue Kardinäle. Der päpstliche Hausprediger, ein Caritas-Direktor, Ordensmänner gehören dazu.
Papst Franziskus will Ende November 13 Geistliche in den Kardinalsstand erheben. Unter den Nominierten sind hohe Kurienmitarbeiter und einige Ortsbischöfe, aber auch Nicht-Bischöfe. Hier die künftigen Kardinäle im Kurzporträt:
Mario Grech (63), Bischof in Malta, zeigte sich nach dem Sinn des Papstes: Er stellte sich hinter die deutschen Seenotretter von Sea-Watch, seine Empfehlungen zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen fanden Gefallen im Vatikan.
Marcello Semeraro (73) ist neuer Präfekt der Heiligsprechungskongregation. Seit 2004 Bischof von Albano bei Rom, zeigte der süditalienische Dogmatiker eine sensible Haltung in Fragen der Geschiedenenpastoral und der Missbrauchsprävention.
Antoine Kambanda (61), Erzbischof von Kigali, hat die Folgen des Völkermords in seinem Heimatland Ruanda 1994 unmittelbar erlebt. Bis auf einen Bruder wurde seine gesamte Familie getötet.
Wilton Gregory (72), Erzbischof von Washington, wurde 2001 als erster Schwarzer zum Vorsitzenden der US-Bischöfe gewählt und zeigt im Kampf gegen sexuellen Missbrauch ein klares Profil.
Jose Fuerte Advincula (68) ist ein bislang eher unauffälliger Vertreter des katholischen Klerus auf den Philippinen. Mit der Aufnahme Advinculas in den Kardinalsstand stärkt der Papst die philippinische Kirche.
Celestino Aos Braco (75) ist Erzbischof von Santiago de Chile und hat das schwere Amt des Aufräumers inne. Die beiden letzten Erzbischöfe Santiagos waren durch massive Vertuschungsvorwürfe diskreditiert.
Cornelius Sim (69) kam als Quereinsteiger in kirchliche Dienste. Der Erdölingenieur machte zunächst Karriere beim Shell-Konzern, bevor er Priester wurde. Seit 2004 ist er der erste Bischof Bruneis.
Augusto Lojudice (56) zählte mit seinem Bischofssitz Siena nicht unbedingt zu den Kardinalsanwärtern. Allerdings ist er ein Hirt nach dem Herzen des Papstes. Der aus Rom Stammende machte sich besonders als Anwalt für soziale Randgruppen einen Namen.
Mauro Gambetti (55) ist der jüngste Kardinalsanwärter auf der Liste des Papstes. Er absolvierte zunächst ein Ingenieurstudium, bevor er 1998 dem Franziskanerorden beitrat. Seit 2013 ist Gambetti Kustos des Konvents von Assisi.
Felipe Arizmendi Esquivel (80), Bischof aus Mexiko, machte sich immer wieder zum Sprachrohr für die Belange von Indigenen.
Silvano Tomasi (80), ein Ordenspriester aus Norditalien, widmete sein Leben den Migranten und der Diplomatie.
Raniero Cantalamessa (86) hat eine delikate Aufgabe: dem Papst ins Gewissen reden. Im Advent und in der Fastenzeit hält der Kapuziner als Prediger des päpstlichen Hauses geistliche Vorträge für die Kurienspitzen, am Karfreitag auch die Predigt im Petersdom.
Enrico Feroci (80) ist eine kleine Überraschung in der Reihe der neuen Kardinäle. Sein jahrzehntelanges Wirken als Pfarrer, vor allem aber sein soziales Engagement und seine Arbeit als Direktor des römischen Caritas-Verbandes werden Papst Franziskus auf ihn aufmerksam gemacht haben.
Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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