Papst: Synodaler Weg „nicht echt“

Bischöfe wie Kardinal Reinhard Marx sitzen bei den Vollversammlungen des Synodalen Wegs in alphabetischer Reihenfolge neben Nicht-Bischöfen. Diese Durchmischung gefällt nicht allen.
 | Foto: Julia Steinbrecht/KNA
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„Grundverschiedene Vorstellungen von Synodalität“ sieht Bischof Georg Bätzing im Vatikan und in Deutschland.

Bischof Georg Bätzing ist unzufrieden mit dem Führungsstil von Papst Franziskus. „Diese Art, Kirchenführung durch Interviews wahrzunehmen, halte ich für äußerst fragwürdig“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz gegenüber der „Welt“. Frustriert zeigte er sich auch über die römische Haltung zum Missbrauchsskandal. „Sowohl das jüngste Schreiben des Vatikans als auch unsere Gespräche in Rom lassen vermuten, dass man die systemischen Ursachen, Hintergründe und Faktoren dieses Skandals weiter einfach nicht sehen will.“

„DEM NAMEN NACH SYNODAL“
Papst Franziskus hatte zuvor den „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland kritisiert. Dieser sei „keine Synode, kein echter synodaler Weg. Es ist nur dem Namen nach ein synodaler Weg; keiner, an dem das Volk Gottes als Ganzes beteiligt ist, sondern einer, der von einer Elite veranstaltet wird“, so Franziskus gegenüber Nicole Winfield, Rom-Korrespondentin der Nachrichtenagentur AP (Associated Press). Für den weltweiten synodalen Prozess helfe die deutsche Erfahrung nicht weiter.

FEHLENDE KOMMUNIKATION
Bischof Bätzing bedauerte, es gebe zurzeit „keinen direkten Gesprächskanal“ zwischen ihm und dem Papst. Dabei hätte der Besuch der deutschen Bischöfe im November ein solcher Kanal sein können: „Allein mit Papst Franziskus haben wir zweieinhalb Stunden zusammengesessen. Ich würde sagen: Das ist der Ort für den Papst, mit uns zu sprechen. Dann hätten wir antworten können.“

WAS SYNODALITÄT IST
Dass Franziskus kritisch auf den „Synodalen Weg“ blicke, habe er immer wieder gesagt. Andererseits habe der Papst, so Bätzing, 2019 in einem Brief deutlich gemacht: „Ihr müsst euren Weg gehen, ihr habt eine Aufgabe zu bewältigen, nämlich die Konsequenzen zu ziehen aus dem Skandal sexuellen Missbrauchs.“ Bätzing fügte hinzu, dass Rom und die Kirche in Deutschland offenbar „grundverschiedene Vorstellungen von Synodalität“ hätten: „Der Papst versteht darunter ein breites Sammeln von Impulsen aus allen Ecken der Kirche, dann beraten Bischöfe konkreter darüber, und am Ende gibt es einen Mann an der Spitze, der die Entscheidung trifft. Das halte ich nicht für die Art von Synodalität, die im 21. Jahrhundert tragfähig ist.“

INNERDEUTSCHER KONFLIKT
Kritik übte Georg Bätzing auch an den fünf Bischöfen, die sich an den Vatikan gewandt hatten: „Ich halte es nicht für gut und auch nicht für klug, so zu kommunizieren.“ Die (Erz-)Bischöfe von Köln, Augsburg, Passau, Regensburg und Eichstätt hatten eine Anfrage an den Vatikan gerichtet. Das sei, so Bätzing, geschehen, „ohne uns andere Bischöfe darüber zu informieren“. Der Inhalt des Schreibens sei bis heute nicht genau bekannt.

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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